Mehr als 60 Tote und 180 Verletzte bei Anschlag auf Hochzeitsfeier in Kabul

Der Augenzeuge Mohammed Farhag, der an der Hochzeitsfeier teilgenommen hatte, war nach eigenen Angaben zum Zeitpunkt der Explosion im Bereich für die Frauen. Die Explosion habe sich im Männerbereich ereignet.
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Radikale Islamisten verüben immer wieder verheerende Anschläge in Afghanistan.Foto: WAKIL KOHSAR/AFP/Getty Images
Epoch Times18. August 2019

Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Hochzeitsfeier in Kabul sind am Samstagabend mehr als 60 Menschen getötet worden. Bei dem Anschlag seien mindestens 63 Menschen getötet und 182 weitere verletzt worden, erklärte ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums am Sonntag. Unter den Verletzten seien auch Frauen und Kinder. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.

Der Attentäter sprengte sich am Abend in einem Hochzeitssaal im Westen der afghanischen Hauptstadt in die Luft. Vom Innenministerium veröffentlichte Fotos zeigten mehrere Leichen in dem Saal. Die radikalislamischen Taliban, die derzeit mit den USA über einen Friedensvertrag für das Krisenland verhandeln, stritten jegliche Verantwortung ab.

Explosion im Männerbereich

Der Augenzeuge Mohammed Farhag, der an der Hochzeitsfeier teilgenommen hatte, war nach eigenen Angaben zum Zeitpunkt der Explosion im Bereich für die Frauen. Die Explosion habe sich im Männerbereich ereignet.

„Alle rannten schreiend und weinend nach draußen“, sagte Farhag der Nachrichtenagentur AFP. „Etwa 20 Minuten lang war die Halle voller Rauch. Fast alle im Männerbereich sind entweder tot oder verletzt.“ Auch zwei Stunden nach dem Anschlag seien immer noch Leichen aus der Halle gebracht worden.

Hochzeitsfeiern als Ziel von Anschlägen

In Afghanistan werden Hochzeiten meist aufwendig mit hunderten oder gar tausenden von Gästen in großen Festsälen gefeiert. Immer wieder werden Hochzeitsfeiern das Ziel von Anschlägen. Am 12. Juli wurden sechs Menschen getötet, als sich ein Selbstmordattentäter bei einer Feier in der Provinz Nangarhar in die Luft sprengte. Zu dem Anschlag bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Die USA, die vor fast 18 Jahren in Afghanistan einmarschiert waren, verhandeln seit einem Jahr mit den Taliban. Vor der Festlegung auf einen Abzug ihrer Soldaten verlangt die US-Regierung von den Taliban mehrere Zusagen, darunter Sicherheitsgarantien, einen Waffenstillstand und den Beginn eines Dialogs mit der afghanischen Regierung.

US-Präsident Donald Trump hatte im Präsidentschaftswahlkampf 2016 versprochen, die US-Soldaten in seiner Amtszeit aus Afghanistan zurückzuholen. Derzeit sind dort rund 14.000 Soldaten der Vereinigten Staaten stationiert. (afp)



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