Oxfam-Studie: 62 Personen besitzen so viel wie die ärmsten 3,6 Milliarden Menschen

Die 62 reichsten Menschen haben nach Berechnungen von Oxfam so viel Besitz angehäuft, dass sie über genauso viel Vermögen verfügen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Und das sind 3,6 Milliarden Menschen.
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Eine bettelnde Frau. Das Vermögen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung ist in den vergangenen fünf Jahren um rund eine Billion US-Dollar geschrumpft.Foto: Marijan Murat/Archiv/dpa
Epoch Times18. Januar 2016
Die Ungleichheit nehme immer dramatischere Formen an, warnt die britische Hilfsorganisation kurz vor Eröffnung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos in einem Bericht. Schuld daran seien nicht zuletzt die Steueroasen für Reiche und Superreiche. 

„Wir leben in einer Welt, deren Regeln für die Superreichen gemacht sind“, meint der Oxfam-Mitarbeiter Tobias Hauschild. „Nötig ist dagegen ein Wirtschafts- und Finanzsystem, von dem alle profitieren. Konzerne dürfen sich nicht länger aus ihrer Verantwortung stehlen. Sie müssen ihre Gewinne dort versteuern, wo sie sie erwirtschaften.“ Die Politik müsse die Steueroasen trockenlegen.

Die Kluft zwischen Arm und Reich werde immer tiefer, warnte Oxfam am Montag. So sei das Vermögen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung in den vergangenen fünf Jahren um rund eine Billion US-Dollar geschrumpft. Das sei ein Rückgang um 41 Prozent – obwohl die Bevölkerung in dieser Zeit erheblich zugenommen habe.

Doch das Vermögen der reichsten 62 Menschen sei in diesem Zeitraum um mehr als eine halbe Billion US-Dollar gewachsen. Lediglich neun der reichsten Menschen seien Frauen, fügte Oxfam hinzu.

Als Gegenmaßnahme fordert Oxfam: Bekämpfung der Steuerflucht, höhere Investitionen in den öffentlichen Sektor sowie Anstrengungen, die Einkommen von Niedrigst-Verdienern zu erhöhen.

Die Investitionen von Unternehmen in Steuerparadiesen hätten sich zwischen 2000 und 2014 vervierfacht. Neun von zehn der weltweit führenden Großunternehmen hätten Präsenzen in mindestens einer Steueroase. Alleine mit den Einnahmen, die afrikanische Staaten dadurch verlören, ließe sich die Gesundheitsversorgung für Mütter und Kinder auf dem Kontinent sicherstellen. Das würde pro Jahr rund vier Millionen Kindern das Leben retten, meint Oxfam.

(dpa)


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