Philippinen: Von Islamisten entführter katholischer Priester in Marawi lebend gesehen
Vor fünf Wochen entführten Islamisten im Süden der Philippinen den katholischen Priester Teresito „Chito“ Suganob. Nun gibt es erste Lebenszeichen von dem Verschleppten. Der Priester sei am Sonntag in einem von islamistischen Aufständischen kontrollierten Stadtviertel von Marawi gesehen worden, sagte ein Militärsprecher am Montag.
Angaben zu seinem Gesundheitszustand konnte das Militär allerdings nicht machen. „Uns wurde lediglich gesagt, dass er lebend gesehen wurde“, sagte der Sprecher.
Militär: „Islamisten entführen Menschen und missbrauchen sie als Schutzschilde“
In Marawi auf der südlichen Insel Mindanao liefern sich islamistische Aufständische, die sich zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekennen, seit Ende Mai Kämpfe mit philippinischen Regierungstruppen. Hunderte Menschen wurden dabei getötet, die Stadt wurde weitgehend zerstört.
Der Priester wurde bereits kurz nach dem Beginn der Belagerung entführt. Nach Angaben des Militärsprechers haben die Islamisten insgesamt rund hundert Zivilisten als Geiseln genommen, die sie nun unter anderem als menschliche Schutzschilde missbrauchen.
Seit 40 Jahren kämpfen Islamisten für Unabhängigkeit auf Philippinen
Nach einer achtstündigen Feuerpause zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan am Sonntag wurden die Luft- und Raketenangriffe auf die Rebellengebiete am Montag wieder aufgenommen.
Auf den Philippinen kämpfen muslimische Aufständische seit vier Jahrzehnten gegen die Regierung des mehrheitlich katholischen Landes. Mehr als 120.000 Menschen wurden dabei getötet.
In der Region Mindanao, die aus der gleichnamigen großen Insel und weiteren kleineren Inseln besteht, verüben Mitglieder islamistischer Gruppen in ihrem Kampf für Unabhängigkeit oder Autonomie immer wieder Anschläge oder Überfälle. (afp)
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