Venezolanischer Militärattaché in Washington sagt sich von Maduro los

Der Militärattaché Venezuelas in Washington erkennt Nicolás Maduro nicht mehr als legitimen venezolanischen Staatschef an. Er fordere seine "Brüder" beim Militär auf, Parlamentspräsident Juan Gaidó als Interimsstaatschef zu unterstützen.
Titelbild
Venezolanische Flagge.Foto: DESIREE MARTIN/AFP/Getty Images
Epoch Times27. Januar 2019

Im Machtkampf in Venezuela schwindet der Rückhalt für Machthaber Nicolás Maduro. Der Militärattaché an der venezolanischen Botschaft in Washington sagte sich von Maduro los und stellte sich in den Dienst des selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó. „Er ist der einzige rechtmäßige Präsident“, sagte Oberst José Luis Silva Silva.

Er fordere seine „Brüder“ beim Militär auf, es ihm gleich zu tun. Maduro sei ein Usurpator, sagte Silva am Samstag der Nachrichtenagentur AFP.

Diese Haltung sei „im Einklang mit der Verfassung und den Gesetzen Venezuelas“, so Silva weiter. Er habe seine Vorgesetzten in Caracas über seine Entscheidung informiert. Auch mit Guaidó habe er gesprochen.

Maduro hatte am 10. Januar offiziell seine zweite Amtszeit angetreten. Der größte Teil der Opposition hatte die Präsidentschaftswahl vom Mai 2018 aber boykottiert und erkennt das Ergebnis nicht an. Am Mittwoch hatte sich der oppositionelle Parlamentspräsident Guaidó bei Massenprotesten zum Interimspräsidenten erklärt. Die USA und eine Reihe weiterer westlicher und lateinamerikanischer Staaten erkannten ihn umgehend an.

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hatte zuvor mit „weiteren Maßnahmen“ der Europäischen Union gedroht, sollten in dem südamerikanischen Krisenstaat in den kommenden Tagen keine Neuwahlen ausgerufen werden. Zu den möglichen Maßnahmen zähle auch die Frage der Anerkennung Guaidós.

Einige EU-Staaten, darunter Deutschland, setzten Maduro eine Frist von acht Tagen für die Ausrufung von Neuwahlen und drohten andernfalls mit der Anerkennung Guaidós.

Zwar verfügt Guaidó international bereits über erheblichen Rückhalt, in Venezuela selbst hat er bislang aber keine echte Machtposition. Der entscheidende Machtfaktor in Venezuela ist das Militär, das bisher treu zu Maduro steht. (afp/dpa)



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