«Anlauf nehmen»: HSV-Kaderplanung mit Neu-Trainer Thioune

Einen Tag nach seiner Vorstellung geht Daniel Thioune an die Planung des HSV-Kaders. Unklar ist aber, wer bleiben kann. Bringt der Hecking-Nachfolger Profis von seinem Ex-Verein mit?
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Sieht ein «brutales Potenzial» im Team des Hamburger SV: Neu-Trainer Daniel Thioune.Foto: Guido Kirchner/dpa-Pool/dpa/dpa
Epoch Times7. Juli 2020

Der Umbruch auf dem Trainerposten ist vollzogen, jetzt ist die Mannschaft dran. Daniel Thioune, der neue Chefcoach des Fußball-Zweitligisten Hamburger SV, bleibt für einige Tage in Hamburg, um mit Sportvorstand Jonas Boldt die Kaderplanung für die nächste Saison zu besprechen.

Am Montag war der frühere Coach des Liga-Rivalen VfL Osnabrück in die Hansestadt gereist, wo er als Nachfolger des erfahrenen Dieter Hecking präsentiert wurde. Unter der Führung von Thioune soll die Mannschaft des HSV preiswerter, vor allem peu à peu besser werden. Rund 30 Millionen Euro sah der Etat in der Vorsaison vor, lediglich 23 Millionen sollen es im bevorstehenden Spieljahr werden. Neue Top-Spieler kann sich der wirtschaftlich angeschlagene Verein nicht mehr leisten, vorhandene Leistungsträger müssen eventuell verkauft werden. „Der HSV ist in einer Situation, wo kein Spieler unverkäuflich ist“, sagte Boldt.

Zwei Jahre hat Thioune zunächst Zeit für das Bessermachen des Kaders. So lange läuft sein Arbeitsvertrag. Konkret heißt das: Im ersten Jahr kontinuierlicher Aufbau, im zweiten Jahr vorsichtiger Aufstiegsversuch. Eventuell dauert die Entwicklungsphase aber auch länger. „Der Ist-Zustand ist gut. Das Ganze wollen wir auf eine gesunde Basis bringen mit einem Entwicklungsprozess, der vielleicht ein paar Tage länger dauert“, sagte der 45-Jährige. „Vielleicht sieht es für den Moment so aus, dass wir einen Schritt zurückgehen. Aber vielleicht ist es auch ein Schritt, um Anlauf zu nehmen.“

Trotz der zehn Abgänge bislang, zu denen Top-Profis wie Torjäger Joel Pohjanpalo (Bayer Leverkusen) und Mittelfeldlenker Adrian Fein (Bayern München) gehören, sieht der neue Coach ein „brutales Potenzial“ im Team. „Ich gehe nicht mit der Axt durch den Wald“, sagte Thioune. Ob er neben seinem Co-Trainer Merlin Polzin auch Profis aus Osnabrück mitbringt, ließ er offen. Möglich, dass der 25 Jahre alte torgefährliche Abwehrspieler Moritz Heyer seinem Coach an die Elbe folgt.

Bei Thiounes Vorstellung machte der HSV-Vorstand den Eindruck, als könne er die Geduld aufbringen, die er bislang Jahr für Jahr vermissen ließ. Täuschen sollte man sich aber nicht. Eine Neubewertung der Lage wird es spätestens am Ende der nächsten Saison geben. (dpa)



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