Auf Transfer-Rekordkurs – Bayern auch Einkaufs-Meister

Titelbild
Arturo Vidal wechselte für 37 Millionen Euro von Juventus Turin zum FC Bayern.Foto: Carmen Jaspersen/dpa
Epoch Times11. August 2015
Die Bundesliga ist auf gutem Kurs, bei den Transferausgaben erstmals die Grenze von 300 Millionen Euro zu knacken. Wie eine Erhebung der Deutschen Presse-Agentur ergab, haben die 18 deutschen Fußball-Topclubs bisher 280,85 Millionen Euro in neue Spieler investiert.

Rechnet man die als sicher geltende Verpflichtung des chilenischen Nationalspielers Charles Aránguiz für 13 Millionen Euro durch Bayer Leverkusen hinzu, ist die bisherige Bestmarke von 287 Millionen Euro aus der Spielzeit 2012/13 bereits deutlich übertroffen. Bis zum Ende der Transferperiode Ende August dürften noch weitere Ausgaben dazukommen.

„Die durchschnittlichen Bundesligaspieler und jungen Talente werden unter dem englischen Einfluss extrem teuer. Die Stars waren es schon immer“, kommentierte Bayer-Vereinschef Michael Schade den absehbaren Ausgabenrekord.

Allerdings griffen die Erstligisten für 123 Profis nicht nur tief in die Tasche, sondern erwirtschafteten auch einen rekordverdächtigen Transfererlös: 259,15 Millionen Euro kamen durch den bisherigen Verkauf von 138 Spielern in die Kasse.

Was die Investition in neue Spieler angeht, ist die Bundesliga im Vergleich zur Premiere League aber weiter zweitklassig. Rund 755 Millionen Euro ließen sich die englischen Vereine nach Angaben von „transfermarkt.de“ das Auffrischen ihrer Kader kosten – der FC Liverpool, nur Sechster der vergangenen Saison, gab allein über 100 Millionen Euro aus.

Wesentlich zur guten Ausgaben-Einnahmen-Balance der deutschen Spitzenvereine trug Roberto Firmino bei: 41 Millionen Euro zahlte Liverpool an 1899 Hoffenheim, das mit 56,25 Millionen Euro mehr als alle anderen Clubs für zehn wechselwillige Profis bezahlt bekam.

Der FC Bayern München kassierte für Bastian Schweinsteiger (ManUnited) und Xherdan Shaqiri (Inter Mailand) sowie Pepe Reina (SSC Neapel) insgesamt 38 Millionen Euro, ist mit 79 Millionen aber auch der Transfer-Meister. Allein die Verpflichtung von Arturo Vidal war den Bayern 37 Millionen Euro wert. „Er verkörpert in der Art und Weise, wie er Fußball spielt, einen Siegertypen“, hatte Sportvorstand Matthias Sammer seinen Königstransfer bei der Vorstellung gelobt.

Um die mächtigen Münchner zumindest ordentlich ärgern zu können, haben die vermeintlichen Bayern-Verfolger sich nicht lumpen lassen. Schalke 04 (30,5 Millionen Euro), Borussia Mönchengladbach (25,0), Bayer 04 (33,5/mit Aránguiz) und Borussia Dortmund (17,0) folgen in der Ausgaben-Hitliste. Vizemeister VfL Wolfsburg holte zwar Nationalstürmer Max Kruse für 12 Millionen Euro, gab aber insgesamt nur 14,7 Millionen aus. Immerhin hatten die Niedersachsen in der Winterpause für André Schürrle 30 Millionen auf den Tisch gelegt.

Der BVB investierte ebenfalls moderat und zahlte den größten Batzen (11 Millionen Euro) für Mittelfeldmann Gonzalo Castro vom West-Nachbarn aus Leverkusen. Der Werksclub bekam einen Leihspieler zum Nulltarif als Weltmeister aus Mönchengladbach zurück: Christoph Kramer.

Sparsam wirtschaften müssen die beiden Aufsteiger. Der FC Ingolstadt verpflichtete Spieler für 3,2 Millionen Euro, Darmstadt 98 brachte nicht einmal die Hälfte (1,25 Millionen) dafür auf. Aber auch Hertha BSC (3,5), der FC Augsburg (5,2), Eintracht Frankfurt (6,0) und der VfB Stuttgart (6,75) hielten sich bei Transfers zurück. Ob der Hamburger SV mit Ausgaben von 10,25 Millionen Euro für acht Profis die Wende zum Guten schafft? Beim Pokal-Aus in Jena gelang das nicht.

(dpa)

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion