Biathlet Schempp setzt auf Mentaltrainer

Bisher hat es für den besten deutschen Skijäger zur Einzel-Medaille nicht gereicht bei einer WM. Sein Zimmerkollege Benedikt Doll hat hingegen schon Sprint-Gold geholt. Jetzt hofft Simon Schempp auf das Einzelrennen.
Titelbild
Simon Schempp will im 20-Kilometer-Rennen noch einmal angreifen.Foto: Martin Schutt/dpa
Epoch Times15. Februar 2017

Simon Schempp will sie unbedingt. Seine erste WM-Einzelmedaille – daran wird er gemessen. „Es ist natürlich nicht leicht, dass ich in jedem Interview darauf angesprochen werde“, sagte der 28 Jahre alte Biathlet.

Auch in Tirol stand er als Sprint-Neunter und Zehnter in der Verfolgung nicht auf dem Podium. „Es gibt noch gute Chancen. Ich fühle mich wirklich gut und bereit“, sagte Schempp optimistisch vor dem Einzel über 20 Kilometer am Donnerstag (14.30 Uhr).

Die Crux: Schempp ist seit Jahren der beste deutsche Skijäger. Mit elf Weltcupsiegen hat er mehr als seine Teamkollegen Arnd Peiffer (7), Erik Lesser (2) und Benedikt Doll (1) zusammen. Aber nicht er ist schon Einzel-Weltmeister, sondern die anderen: Peiffer 2011 im Sprint, Lesser 2015 in der Verfolgung und Doll im Sprint von Hochfilzen.

Manche sprechen bei Schempp schon von einem WM-Trauma. Zwar hat er schon sieben Medaillen, davon drei Goldene. Aber allesamt „nur“ in der Staffel. Seit geraumer Zeit arbeitet der Schwabe auch mit einem Mentaltrainer zusammen. Sein bisheriges WM-Abschneiden sei jedoch nicht der Grund. Aber am Montag, als Schempp am Ruhetag nach Hause fuhr und dort trainierte, trafen sie sich: „Wir sind immer in Kontakt.“

Sein Zimmerkollege Doll glaubt an Schempp. „Simon muss man nicht aufbauen, der ist ehrgeizig. Er will endlich seine erste WM-Einzelmedaille. Das sieht man ihm auch an“, sagte Doll, der mit Rang elf in der Verfolgung nicht zufrieden war. Da sei das Gold noch in seinem Kopf herumgespukt: „Jetzt kann ich mich wieder auf das Rennen konzentrieren.“

Konzentrieren will sich auch Schempp, um vielleicht doch noch den übermächtig erscheinenden Titelverteidiger Martin Fourcade im Einzel herauszufordern. „Ich gehe das Rennen wie jedes andere an. Es geht nur über das Schießen“, sagte der Uhinger, der im Training vor allem den Schwerpunkt auf das Stehendschießen legte. „Da habe ich das Hauptaugenmerk drauf gelegt und mir Sicherheit geholt“, sagte er.

Erik Lesser, Olympia-Zweiter im Einzel, ist derweil froh, dass er nun nicht mehr der Mann für alle Fälle ist. „Das habe ich jetzt mal abgegeben. Es ist schön, wenn das mal aufhört“, sagte der Suhler mit Verweis auf Sprint-Weltmeister Doll. Mit Rang 37 im Sprint und Rang 28 in der Verfolgung war er nicht zufrieden. „Die beiden Rennen will ich vergessen machen, auch für mich selber“, sagte der 28-Jährige vor dem Einzel. (dpa)



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