Boll trägt Fahne – Farbenfrohe Eröffnung ohne Putin

„Jeder weiß, dass ich ein ruhiger Vertreter bin, aber als ich das hörte, war ich richtig sprachlos“, sagte der 35-Jährige.
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Timo Boll wird bei der Eröffnungsfeier in Rio die deutsche Fahne tragen.Foto: Bernd Thissen/dpa
Epoch Times4. August 2016

Tischtennisspieler Timo Boll trägt bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in der Nacht zum Samstag (MESZ) die deutsche Fahne. „Jeder weiß, dass ich ein ruhiger Vertreter bin, aber als ich das hörte, war ich richtig sprachlos“, sagte der 35-Jährige.

Der Fahnenträger für die Sommerspiele war erstmals in einer gemeinsamen Wahl von Sportfans und Athleten ermittelt worden. Boll setzte sich mit großem Vorsprung gegen ein Olympiasieger-Quartett mit Hockey-Kapitän Moritz Fürste, Bahnrad-Ass Kristina Vogel, der Modernen Fünfkämpferin Lena Schöneborn und Vielseitigkeitsreiterin Ingrid Klimke durch.

Die Eröffnungsfeier im legendären Maracanã-Stadion soll eine farbenfrohe Hommage an Brasiliens Vielfalt werden. Es gebe drei große Themen, verriet der Produzent Abel Gomes. Eine Botschaft der Feier seien der Kampf gegen Klimawandel und die Umweltzerstörung. „Wir müssen aufhören, unsere Heimat, den Planeten, zu attackieren. Er ist bedroht“, sagte der künstlerische Direktor, der bekannte brasilianische Filmregisseur Fernando Meirelles („City of God“).

Präsident Wladimir Putin wird nach dem Dopingskandal in Russland nicht zur Eröffnung reisen. Nach dem Aus von Ruderern und Gewichthebern sorgte der Tauglichkeits-Check für russische Sportler beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) für Betriebsamkeit. Ein immer noch stattliches Team von mehr als 250 russischen Athleten wird in den kommenden 16 Tagen um olympische Medaillen kämpfen.

Angesichts der Doping-Skandale will Alfons Hörmann, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, von der Medaillen-Zählerei nichts mehr wissen. „Wenn wir auch von Anfang an die alleinige Fokussierung auf Medaillen als fragwürdig angesehen haben, verliert sie jetzt noch mehr an Berechtigung“, sagte der DOSB-Chef. „Ehrlichkeit und Anstand im Wettbewerb, keine Siege um jeden Preis bedeuten für uns mindestens so viel wie die eine oder andere Medaille mehr.“

An die 423 deutschen Sportler appellierte er, dass die Spiele für sie nicht nur „Kampf und Krampf“ sein sollten. Sie sollten auch stolz sein, es bis dorthin gebracht zu haben und die schönen Momente genießen. (dpa)



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