Das muss man zum Großen Preis von Portugal wissen

Nach 24 Jahren kehrt die Formel 1 nach Portugal zurück und feiert ihre Renn-Premiere in Portimão. Eine Strecke, die für nahezu alle erstmal nur Fragen aufwirft.
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Rennfahrer Sebastian Vettel vom Team Ferrari darf sich auf einer neuen Strecke in Portugal ausprobieren.Foto: Francois Lenoir/POOL REUTERS/AP/dpa/dpa
Epoch Times22. Oktober 2020

Sebastian Vettel ist nicht allein. „Ich bin nie in Portimão Rennen gefahren“, sagt der 33 Jahre alte viermalige Formel-1-Weltmeister: „Aber ich finde es sehr stimulierend, auf einer neuen Strecke zu fahren.“

Kann er an diesem Wochenende. Schauplatz: Das Autódromo Internacional do Algarve in Portugal. Eine Notlösung mit dem Charme des Unbekannten.

Wie ist die Corona-Lage in Portugal?

Die Situation ist in einigen Landesteilen angespannt. Der Süden ist allerdings aktuell noch nicht so stark von den steigenden Infektionszahlen betroffen. Daher hat das Robert Koch-Institut derzeit auch nur die Region Norte und Lissabon als Risikogebiete eingestuft, den Süden nicht. Dort liegt die Strecke etwa 20 Kilometer landeinwärts in einem wenig besiedelten Gebiet.

Warum fährt die Formel 1 in diesem Jahr zum ersten Mal auf dem Kurs an der Algarve?

Auf der Suche nach Rennstrecken für den Corona-Notkalender mussten die Formel-1-Bosse auch Zugeständnisse machen. Nur deswegen kehrte die Motorsport-Königsklasse vor knapp zwei Wochen auf den Nürburgring zurück. Nur deswegen kehrt die Formel 1 nun nach 24 Jahren zurück nach Portugal und feiert ihre Renn-Premiere in Portimão. Die 2008 für 195 Millionen Euro erbaute Strecke erfüllt alle Kriterien, es scheiterte aber bislang immer am Antrittsgeld – der Prämie, die ein Veranstalter der Formel 1 zahlen muss.

Was sind die größten Herausforderungen auf einem Kurs, den praktisch kaum einer kennt?

Das Problem ist, dass den Teams keinerlei Daten vorliegen, was die Abstimmung des Autos betrifft. „Wenn man sich das Layout anschaut, fallen die Höhenunterschiede auf und einige blinde Kurven, die schwer einzuschätzen sein werden“, sagt Noch-Ferrari-Pilot Vettel. Hinzu kommt, dass der rund 4,7 Kilometer lange Kurs auch noch neu asphaltiert wurde.

Wie verhalten sich die Reifen? Wie viel Abtrieb ist nötig, um den Wagen möglichst schnell in die Kurven fahren zu lassen? Wie wenig Abtrieb ist möglich, um das Auto für die Geraden maximal schnell zu machen? Auf die Fahrer und Ingenieure kommt in und nach den insgesamt drei Freien Trainings viel Arbeit zu: Es gilt, so viel wie möglich zu fahren und anschließend die Daten auszuwerten.

Für wen ist die Situation ein Vorteil?

Prinzipiell sind die Voraussetzungen für alle gleich. Wer aber ohnehin mit dem Wagen zu kämpfen hat – wie Ferrari -, der dürfte sich eher schwer tun. Wer – wie Mercedes – die Saison bisher so klar dominiert -, der dürfte auch diese Herausforderung meistern.

Sind Zuschauer erlaubt?

Ja. Der Plan sah eigentlich mal vor, dass rund 50.000 Besucher pro Tag an die Strecke kommen dürfen. Am Mittwoch teilte die portugiesische Regierung mit, dass es höchstens 27.500 Fans sein dürfen. Alle auf Sitzplätzen. (dpa)



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