Eintracht hofft gegen Benfica auf magischen Fußball-Abend

1980 stand Eintracht Frankfurt letztmals im Halbfinale eines Europacup-Wettbewerbs. Trotz eines Zwei-Tore-Rückstandes aus dem Hinspiel hofft der Pokalsieger, dass dieses Kunststück nun gegen Benfica Lissabon wieder gelinget.
Titelbild
Trainer Adi Hütter will mit Frankfurt ins Halbfinale.Foto: Arne Dedert/dpa
Epoch Times17. April 2019

Es soll ein magischer Fußball-Abend werden. 39 Jahre nach dem Triumph im UEFA-Cup will DFB-Pokalsieger Eintracht Frankfurt erstmals wieder das Halbfinale eines europäischen Wettbewerbes erreichen und den bislang so erfolgreichen Auftritt in der Europa League vorläufig krönen.

„Von einem solch außergewöhnlichen Spiel haben wir immer geträumt. Wir werden Benfica einen Hexenkessel bereiten“, sagte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann vor dem Viertelfinal-Rückspiel gegen den portugiesischen Rekordmeister aus Lissabon.

Die ganze Stadt fiebert der Partie an diesem Donnerstag (21.00 Uhr/RTL und DAZN) entgegen, 48.000 Zuschauer wollen ihre Mannschaft in der ausverkauften Arena zum Sieg brüllen. „In solch einem Spiel brauchst du große Emotionen. Wir werden sicher von unseren Fans getragen werden“, sagte Trainer Adi Hütter am Mittwoch. Und Defensivspieler Gelson Fernandes ergänzte: „Dieses Stadion begeistert ganz Europa. Wir wollen die Kraft und die positive Energie von den Rängen mitnehmen.“

Das wird auch nötig sein, denn nach dem 2:4 im Hinspiel befinden sich die Hessen in der Verfolgerrolle. Doch das hat den Ehrgeiz des letzten deutschen Teilnehmers nur zusätzlich angestachelt. „Natürlich macht es uns stolz, als einzige deutsche Mannschaft noch in Europa vertreten zu sein. Jeder schaut jetzt auf Frankfurt“, sagte Nationaltorwart Kevin Trapp. „Wir haben die Qualität, es noch zu schaffen. Das ist unser Ziel.“

Ein 2:0 oder 3:1 muss mindestens her – zur Not auch noch ein 4:2, was Verlängerung und möglicherweise Elfmeterschießen bedeuten würde. Zweifel daran, dass dies gegen den Tabellenführer aus Portugal um Jahrhunderttalent Felix Joao gelingt, lassen die Frankfurter im Vorfeld nicht aufkommen. „Die Kampfeslust ist geweckt. Wir wollen das mit den Fans im Rücken umbiegen. Wir sind immer in der Lage, zwei Tore zu schießen“, tönte Sebastian Rode.

Zusätzlich befeuert werden die Frankfurter Hoffnungen durch eine wichtige Personalie. Abwehrspieler Martin Hinteregger, der sich am vergangenen Sonntag in der Bundesligapartie gegen den FC Augsburg eine Oberschenkelblessur zugezogen hatte, meldete sich am Mittwoch vor dem Abschlusstraining fit. Ob der 25 Jahre alte Österreicher von Beginn an spielt, soll sich aber erst wenige Stunden vor dem Anpfiff entscheiden. „Ich werde mit Blick auf die Saisonendphase kein zu hohes Risiko eingehen“, sagte Hütter.

Unabhängig vom Personal weiß er: „Wir brauchen ein perfektes Spiel.“ Denn Benfica hat seine Stärken im schnellen Umschaltspiel – und mit dem erst 19 Jahre alten Joao Felix einen „absoluten Schlüsselspieler, der alles kann“, so Hütter. Es werde darauf ankommen, den Dreifach-Torschützen aus dem Hinspiel zu neutralisieren. „Er ist der Kopf dieser Mannschaft und kann den Unterschied ausmachen“, warnte der Eintracht-Trainer.

Von seiner Mannschaft erwartet er, dass sie „mit Freude und Spaß in das Spiel geht und Leidenschaft zeigt“. Schließlich soll der Traum vom Finale in Baku noch nicht enden. Erst dreimal standen die Hessen im Halbfinale eines europäischen Wettbewerbes – zuletzt 1980 im UEFA-Pokal auf dem Weg zum bislang einzigen Triumph. Zuvor war der Eintracht dieses Kunststück 1975/76 im mittlerweile abgeschafften Europacup der Pokalsieger und 1959/60 im damaligen Pokal der Landesmeister gelungen.

Selbst der Portugiese Goncalo Pacienca, der mit seinem Tor zum 2:4 im Hinspiel die Eintracht-Hoffnungen auf das Weiterkommen am Leben hielt, weiß um die historische Bedeutung der Partie für den 120 Jahre alten Verein: „Sollten wir das tatsächlich schaffen, würde Frankfurt Kopf stehen“, sagte der Stürmer und versprach: „Wir werden beweisen, dass wir Charakter und Leidenschaft haben.“ (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion