Fünf Lehren aus dem Großen Preis von Italien

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Beim Großen Preis von Italien feierte Lewis Hamilton seinen siebten Saisonsieg.Foto: Srdjan Suki/dpa
Epoch Times7. September 2015
Beim Großen Preis von Italien gab es keine spannenden Szenen. Allenfalls der von Kimi Räikkönen verschlafene Start sorgte für Sekunden für einen kleinen Aufreger. Bis dann die Reifen wieder zum Top-Thema wurden.

In Monza ging es nicht um Platzer, sondern um PSI und zu wenig Druck. Nach zwei Stunden Zittern war dann auch hier die Luft raus.

LEHRE I: Hamilton rast Richtung Titelverteidigung

Wer soll den erneut wie entfesselt fahrenden Lewis Hamilton im WM-Rennen noch stoppen? Beim Großen Preis von Italien feierte der britische Titelverteidiger seinen siebten Saisonsieg und profitierte zudem vom Ausfall seines Teamkollegen Nico Rosberg. Nach dem Europafinale in Monza führt der Mercedes-Star die WM mit bereits 53 Punkten Vorsprung vor Rosberg an. Ein dickes Polster für die ausstehenden sieben Übersee-Rennen. Angesichts seiner Dominanz könnte sich Hamilton sogar Ausfälle leisten, ohne dass seine Mission Titelverteidigung ernsthaft gefährdet wäre.

LEHRE II: Vettel entzückt die Ferraristi

Sebastian Vettel hat mit seinem zweiten Platz die Herzen der Tifosi im Sturm erobert. Auch wenn ein Sieg beim Ferrari-Heimrennen nie in Reichweite war, genossen der viermalige Weltmeister, sein Team und die Fans diesen Podestplatz. Mit seinem emotionsgeladenen „Grazie, grazie Tifosi, grazie, grazie“ bediente er zudem – ob bewusst geplant oder einfach emotional überwältigt – perfekt die Gefühle. Und sportlich scheint noch einiges möglich: Gegenüber Hamilton liegt Vettel zwar schon 74 Zähler und damit ziemlich aussichtslos zurück. Aber Rosberg und damit Rang zwei in der WM-Endabrechnung sind angesichts von noch 21 Punkten Rückstand durchaus in Reichweite.

LEHRE III: Rosberg kann es aus eigener Kraft nicht mehr schaffen

Ein Grand Prix zum Verzweifeln und Vergessen für den Deutschen. „Das ganze Wochenende ist schiefgelaufen, was nur schieflaufen konnte“, klagte Nico Rosberg. Während bei Hamilton der neue Mercedes-Motor bestens funktionierte, musste seine PS-starke Power Unit vor der Qualifikation wegen eines Problems sicherheitshalber ausgebaut worden. Mit dem dafür eingesetzten, schon sechs Rennen alten Hybrid-Turbo hatte er in der Qualifikation keine Chance auf die Pole. Und im Rennen flog ihm das Ding dann in der drittletzten Runde regelrecht um die Ohren. Statt Platz drei null Punkte und ein weiterer Rückschlag. „Für die WM ist das ein Desaster“, stellte er frustriert fest. Selbst wenn Rosberg alle sieben ausstehenden Grand Prix gewinnen sollte, wäre das keine Garantie für den Titeltriumph. Hamilton würden dann sechs zweite Plätze und ein dritter Rang reichen, um mit einem Punkt Vorsprung erneut Champion zu werden.

LEHRE IV: Die Reifen sorgen weiter für Schlagzeilen

Keine spektakulären Reifenplatzer wie davor in Belgien bei Vettel und Rosberg. Alles schien bestens. Und dann das Problem mit zu geringem Luftdruck beim Mercedes-Duo. Hamilton hätten die 0,3 PSI unterhalb des 19,5 PSI betragenden Minimums in den Hinterreifen beinahe den souverän herausgefahrenen Sieg in Monza kosten können. Weil es bei der neu festgelegten Kontrolle des Reifendrucks aber offensichtlich noch Ungereimtheiten gibt, sprachen die vier Stewards keine Strafe aus.

LEHRE V: In Monza herrscht eine einmalige Stimmung

Der Vertrag mit dem Veranstalter des Großen Preises von Italien endet 2016. Derzeit ist offen, ob der Klassiker im Königlichen Park von Monza darüber hinaus im WM-Kalender bleibt. Es geht – wie meist in der Formel 1 – um die Finanzen. Chefvermarkter Bernie Ecclestone will keine Zugeständnisse machen und droht mit der Streichung. Vettel plädierte angesichts der überschäumenden Begeisterung der Fans für eine Fortsetzung: „Monza gehört in den WM-Kalender.“ Sieger Hamilton und der Drittplatzierte Felipe Massa brachen verbal ebenfalls eine Lanze für den Verbleib der letzten Hochgeschwindigkeitsstrecke.

(dpa)


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