Hoeneß: „Wenn du heute Klartext sprichst, ist ein Shitstorm fast unausweichlich“

Der Kopf wird knallrot, die Schlagadern pulsieren. Wenn Uli Hoeneß bei einer Pressekonferenz mit solchen "Signalen" zur Rede ansetzt, dann wissen alle Journalisten Bescheid: Jetzt geht es los, jetzt können wir uns alle warm anziehen.
Titelbild
Uli HoeneßFoto: Alexandra Beier/Getty Images
Epoch Times29. März 2019

Pressekonferenzen des Bayern Boss Uli Hoeneß haben durchaus Kultstatus. Wenn er zu gewichtigen Worten ansetzt, schalten die Journalisten ihre Mikros ein.

Sein letzter Wutanfall im Oktober 2018 war eine Schelte in Richtung Medienlandschaft und Berichterstattung. Aus heutiger sicht tut Hoeneß dieser Ausraster Leid. Er bereut diesen Schritt zutiefst und verspricht in Zukunft mehr Zurückhaltung.

Seine Wutrede im Oktober 2018 habe ihn heute zum Umdenken bewogen. Der Auftritt habe ihn „sehr betroffen gemacht. Ich bin immer noch dabei, das zu verarbeiten. Zwar zermartere ich mich nicht, aber solche Strömungen beschäftigen mich.“ Laut dem Vereinsmagazin „51“ gelobt er Besserung denn auch sein Auftritt bei der Jahreshauptversammlung sei nicht vorteilhaft gewesen.

„Tiefer Einschnitt in meinem Leben“

Hoeneß wurde nach solchen Pressekonferenz oft stark kritisiert. Vielfach auch unter der Gürtellinie, ein Umstand, der den Bayern-Boss zum Nachdenken anregte.

„Diese neuen und überraschenden Erfahrungen werde ich in meine Überlegungen, ob ich zum Jahresausklang nochmal kandidiere, mit einbeziehen. Spätestens Ende der Saison ist dieser Gedankengang abgeschlossen“, sagt Hoeneß im Hinblick auf die Zukunftsplanung.

Uli Hoeneß. Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images

Der Bayern Boss ist bekannt für seine klaren Worte, er erkennt aber dabei einen Trend und zieht seine Schlüsse daraus: „Wenn du heute Klartext sprichst, ist ein Shitstorm fast unausweichlich. Für mich waren die Reaktionen im Herbst auf einige meiner Aussagen ein tiefer Einschnitt in meinem Leben. Ich werde mich in Zukunft zurückhalten.“

Internet würde rotieren

Beim Thema der drei ausgebooteten Bayern Stars Mats Hummels, Thomas Müller und Jerome Boateng hielt sich der lautstarke Bayern-Chef überraschend zurück. Er kündigte zwar nach dem Spiel gegen Liverpool (1:3) eine Stellungnahme an, diese verlief aber im Sand. „Hätte ich gesagt, was ich denke, hätte das Internet erst einen Salto rückwärts und dann vorwärts gedreht. Das wollte ich mir ersparen – und Jogi Löw übrigens auch“, sagte Uli Hoeneß. (cs)



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