Mehdi Mahdavikia will als Trainer hoch hinaus

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EX-HSV-Spieler Mehdi Mahdavikia will irgendwann Trainer in der Bundesliga sein.Foto: Axel Heimken/dpa
Epoch Times20. Januar 2016
Auf dem Fußballplatz zu stehen, Trainingsübungen zu bestimmen und jungen Talenten Ratschläge zu erteilen – dies ist die neue Leidenschaft von Mehdi Mahdavikia. Der langjährige HSV-Spieler versucht sich nach seinem Karriereende vor drei Jahren nun als Trainer.

Beim Hamburger SV übernimmt er für die U11- bis U19- Mannschaften die Offensivschulungen. Zudem hospitiert der 38-Jährige am DFB-Stützpunkt in der Hansestadt. Der Iraner ist ehrgeizig und will hoch hinaus: „Mein Ziel ist es, irgendwann Bundesliga-Trainer zu sein.“

Nach 255 Bundesliga-Spielen und mehr als 100 Einsätzen für die iranische Nationalmannschaft beginnt Mahdavikia seine Übungsleiterlaufbahn bewusst im Nachwuchsbereich: „In meiner Heimat könnte ich sofort einen Erstligisten trainieren. Aber nicht jeder gute Fußballer ist auch ein guter Trainer. Daher wollte ich ganz unten anfangen und meine ersten Erfahrungen sammeln.“

Der DFB-Stützpunktkoordinator Stephan Kerber ist glücklich, den elf- bis 14-jährigen Nachwuchsspielern einen Ex-Profi als Anleiter bieten zu können: „Es ist toll, wie offen und freundlich Mehdi den Jugendlichen gegenüber auftritt. Die Kinder genießen es, mit einer besonderen Persönlichkeit zu trainieren. Und für Mehdi bietet das Training hier eine gute Probierfläche.“

Wenn Mahdavikia sieht, mit wie viel Freude und Engagement die jungen Fußballer um den Ball kämpfen, erkennt er sich selbst wieder. Nur hatte der aus Teheran stammende Fußballer früher nicht die gleichen Trainingsmöglichkeiten. Statt in einem Verein zu spielen, kickte er noch als 14-Jähriger lediglich auf der Straße. „Ich habe jeden Tag bestimmt fünf oder sechs Stunden Straßenfußball gespielt“, erzählt er.

Um auch dem Nachwuchs im Iran gute Möglichkeiten zu bieten, hat er in seiner Heimat den Verein Kia FC gegründet. Dort werden lediglich Jugendliche trainiert. „Im Iran findet ansonsten leider keine Nachwuchsarbeit statt. Selbst die großen Vereine stecken das gesamte Geld in die erste Mannschaft“, sagt er. Gerne würde er den Talenten dabei helfen, den Sprung in den europäischen Fußball zu schaffen.

Mahdavikia selbst war kurz nach der WM 1998 nach Deutschland gekommen. Erst spielte er beim VfL Bochum, dann acht Saisons lang beim HSV, später zweieinhalb Jahre bei Eintracht Frankfurt. Seine damaligen Trainer dienen ihm heute als Vorbilder. Besonders Huub Stevens, der in der Saison 2006/07 den HSV aus der Abstiegszone holte, bewundert er rückblickend: „Er war hervorragend darin, Taktik und Disziplin zu vermitteln.“

Noch heute fiebert er mit, wenn sein HSV ein Bundesligaspiel bestreitet. „Es macht mich traurig, wenn ich die Situation in den vergangenen beiden Jahren mit meiner aktiven Zeit vergleiche. Damals stand der HSV meist ganz oben.“ Er würde sich wünschen, dass die Hanseaten irgendwann wieder zu den Spitzenvereinen zählen. „Ob das gelingt, weiß ich aber nicht.“ Möglicherweise kann er als Mitglied des Trainerteams irgendwann seinen Teil dazu beitragen.  

(dpa)

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