Schaaf auf Abschiedstournee mit Hannover

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Unzufrieden oder nicht? Thomas Schaaf verwirrt vor dem HSV-Spiel.Foto: Thomas Eisenhuth/dpa
Epoch Times1. April 2016
Thomas Schaaf stellt bei seiner Abschiedstournee unerwartete Vorfreude auf das Nord-Duell gegen den Hamburger SV zur Schau.

Der Trainer des abgeschlagenen Tabellenletzten Hannover 96, dessen Abgang im Abstiegsfall seit Mittwoch auch offiziell feststeht, verblüffte vor der Bundesliga-Partie am Samstag (15.30 Uhr) mit einer fast schon paradoxen Feststellung. „Die Vorbereitung auf das HSV-Spiel ist etwas Wunderbares“, kommentierte der 54 Jahre alte Fußball-Lehrer trotz der trostlosen Situation seiner Hannoveraner.

Diese Aussage passt nicht so recht zu seinem Gemütszustand, den Schaaf nach neun Niederlagen in zehn Spielen mit „unzufrieden bis zum Gehtnichtmehr“ beschrieb. 49 000 Zuschauer im ausverkauften Stadion sind gespannt, ob die Vorbereitung diesmal für Punkte reicht und zum ersten Heimsieg seit Schaafs Dienstantritt führt. Wochenlang hatte er die Spieler für ihre guten Trainingsleistungen gelobt, diesmal warf er dem Team vor, dass es sich auf dem Platz nicht aufbäumen würde.

Die Dauer-Verlierer, die das Hinspiel unter Ex-Trainer Michael Frontzeck noch mit 1:0 gewonnen hatten, könnten mit einem neuerlichen Sieg auch die Hamburger stärker in die Bredouille bringen. Nach zwei Niederlagen hat der HSV nur vier Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. „Das, was wir abrufen, können wir selbst am meisten beeinflussen. Was beim Gegner passiert, nicht. Wir müssen deshalb versuchen, dort ein Top-Spiel abzuliefern“, forderte Trainer Bruno Labbadia.

Der Coach muss weiterhin ohne Kapitän Johan Djourou auskommen. Der Schweizer Nationalspieler laboriert an einem hartnäckigen Infekt. Im Angriff hat Labbadia die Wahl zwischen Artjoms Rudnevs, Pierre-Michel Lasogga und Sven Schipplock. Der Ex-Hoffenheimer überzeugte zuletzt im Testspiel in Kiel als Doppel-Torschütze. „Schipplock ist auf jeden Fall ein Thema“, meinte Labbadia mit Blick aufs Spiel. Gut möglich, dass der HSV-Coach mit zwei Stürmern beginnt.

„Wir sind noch nicht stabil genug. Die Kunst ist, das länger am Stück hinzubekommen“, kommentierte Labbadia die Leistungsschwankungen des Teams. Er lobte zugleich seinen Kollegen Schaaf: „Ich schätze den Thomas sehr – als Mensch und als Trainer. Er ist einer der angenehmsten Kollegen und ein unglaublicher Fachmann“, sagte Labbadia über den 96-Coach. Der hat den Glauben an den Klassenverbleib noch immer nicht verloren und wünscht sich eine Leistungsschwankung, einen Ausreißer nach oben: „Wir haben noch eine minimale Chance. Die Stadt hat einen Erstligisten verdient“, sagte Schaaf.

(dpa)


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