Suche nach vermisstem Fußballer Sala geht weiter – Ex-Freundin glaubt nicht an einen Unfall

Der argentinische Fußballspieler Emiliano Sala hat vor seinem Flug über den Ärmelkanal offenbar seine Sorgen über den Zustand der Maschine in einer Nachricht an seine Freunde geäußert. Seine Ex-Freundin hingegen sieht anscheinend die Fußball-Mafia für den Absturz verantwortlich.
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"Ich habe solche Angst", so Sala in seiner letzten Whats App-Nachricht an Freunde.Foto: LOIC VENANCE/AFP/Getty Images
Epoch Times23. Januar 2019

Mit einem bewegenden Appell wandte sich Berenice Schkair (26) die Ex-Freundin vom vermissten Mittelstürmer Emiliano Sala (28), über Twitter an die Öffentlichkeit. „Ermitteln Sie gegen die Fußball-Mafia, denn ich glaube nicht an einen Unfall“, so das argentinische Model nach dem möglichen Flugzeugabsturz des neuen Cardiff City-Spielers, schreibt die „Bild-Zeitung“.

Zuvor teilte sie bereits ihre große Bitte auf Instagram mit:

Bitte ermitteln Sie, hören Sie nicht auf zu suchen!!! Denn ich glaube nicht, dass es ein Unfall ist …“.

Das berichten unter anderem die Zeitungen „La Nacion“, „El Heraldo“ und „El País“. Der dort als Screenshot abgebildete Tweet ist auf ihrem Account allerdings schon nicht mehr zu finden.

Der Fußballer Sala war Montagabend mit einem Flugzeug (Typ: Piper PA-46 Malibu) auf dem Weg von seinem alten Fußballverein FC Nantes (Frankreich) zu seinem neuen walisischen Klub Cardiff City unterwegs. Über dem Ärmelkanal 20 Kilometer nördlich der Insel Guernsey Maschine verschwand plötzlich seine Maschine vom Radar. Der argentinische Fußballstar wird seitdem vermisst.

Rettungskräfte suchten mit Booten und Hubschraubern bisher vergeblich

Der Leiter der Suchaktion John Fitzgerald, hat wenig Hoffnung, Sala und anderen Insassen lebend bergen zu können: „Ich gehe nicht davon aus, dass jemand am Leben ist. Ich glaube auch nicht, dass die Küstenwache das tut. Wir wissen noch nicht, wie das Flugzeug verschwunden ist“, berichtet die Bild-Zeitung.

Momentan geht die Polizei der britischen Kanalinsel Guernsey von vier möglichen Szenarien aus.

    1. Sie konnten irgendwo landen und haben noch keinen Kontakt aufgenommen.
    2. Sie sind auf dem Wasser gelandet und wurden von einem Schiff aufgenommen und haben noch keinen Kontakt aufgenommen.
    3. Sie sind auf dem Wasser gelandet, konnten sich in das Rettungsboot, was sich im Flugzeug befand, retten und treiben jetzt im Wasser.
    4. Das Flugzeug stürzte ins Meer und alle Insassen befinden sich im Wasser.

Auch wenn viele südamerikanische Zeitungen über die Aussagen von Salas Ex-Freundin berichteten, gibt es bisher weder Beweise noch Hinweise. Dabei wäre es nicht der erste Fall von Verwicklungen zwischen einem Fußballer und kriminellen Kreisen.

Hintergrund:

Mit einer dramatischen Botschaft aus einem Kleinflugzeug hat sich der allem Anschein nach über dem Ärmelkanal abgestürzte argentinische Fußballspieler Emiliano Sala kurz vor seinem Verschwinden gemeldet. „Ich bin im Flugzeug, das so aussieht, als ob es auseinanderfällt, und breche nach Cardiff auf“, sagte der 28-jährige Stürmer laut argentinischen Medienberichten in einer WhatsApp-Sprachnachricht an Freunde, in der er Sorgen über den Zustand der Maschine äußerte.  „Ich habe solche Angst.“ Die Suche nach der Maschine dauert an.

Ich habe solche Angst“, so Sala in seiner letzten Whats App-Nachricht.

„Wenn ihr in eineinhalb Stunden keine Neuigkeiten von mir habt, weiß ich nicht, ob man jemanden auf die Suche nach mir schickt, weil man mich nicht finden wird“, sagte Sala demnach weiter.

Das einmotorige Kleinflugzeug vom Typ Piper PA-46 Malibu, das Sala vom französischen Nantes ins walisische Cardiff bringen sollte, war am Montagabend über dem Ärmelkanal von den Radarschirmen verschwunden. Ein großangelegter Sucheinsatz blieb bislang ohne Erfolg.

Mit einer Piper PA-46 Malibu war der Fußballer von Frankreich nach England unterwegs. (Symbolbild) Foto: iStock

Offizier: Wenn sie auf dem Wasser sind, sind die Überlebenschancen gering“

„Die Rettungskräfte haben kaum mehr Hoffnung, Sala und den Piloten noch lebend zu finden. Einer der Retter befürchtete „das Schlimmste“. Das Meerwasser sei „so kalt momentan“, sagte der leitende Offizier der Kanalinsel-Luftrettung, John Fitzgerald.

Die Polizei auf der britischen Insel Guernsey erklärte: „Wir haben keine Hinweise auf diejenigen an Bord gefunden. Wenn sie auf dem Wasser gelandet sein sollten, sind die Überlebenschancen in diesem Stadium gering.“

Der Pilot habe kurz vor dem Verschwinden der Maschine bei der Luftraumüberwachung darum gebeten, die Flughöhe verringern zu dürfen. Kurz darauf habe die Luftraumüberwachung auf Jersey den Kontakt zu dem Kleinflugzeug verloren.

Die Polizei setzte die Suche nach dem verschollenen Flugzeug am Mittwochmorgen fort. „Wir haben die Suche wieder aufgenommen“, erklärte die Polizei im Onlinedienst Twitter. Zwei Flugzeuge sollen demnach die Meeresoberfläche und die Küste der Insel Alderney sowie vorgelagerte Felsen und kleinere Inseln im Ärmelkanal absuchen.

Diego Maradona hofft, dass versehentlich nur ein falscher Flughafen angeflogen wurde

Argentiniens Fußballlegende Diego Maradona sagte auf das Verschwinden seines Landsmanns angesprochen, er hoffe, dass die Maschine versehentlich den falschen Flughafen angeflogen habe „und dass man ihn lebend findet“.

In Salas Heimatstadt Progreso sagte der Vater des Verschollenen, Horacio Sala: „Die Zeit verstreicht und ich weiß nichts, das lässt mich das Schlimmste befürchten.“ Die Mutter des Spielers, Mercedes Sala, sagte im argentinischen Fernsehen, dass die Maschine dem Cardiff-Clubchef Mehmet Dalman gehöre. Dalman widersprach „kategorisch“: „Das Flugzeug hatte nichts mit Cardiff City zu tun.“

Der Verein habe Sala angeboten, für seinen Flug zu zahlen – „um ehrlich zu sein, ein Linienflug“. Aber der Spieler habe seine „eigenen Vorbereitungen“ getroffen, sagte Dalman. Er wisse nicht, wer den Flug organisiert habe.

Cardiff-Manager Ken Choo äußerte sich „sehr schockiert“. „Wir beten weiter für positive Nachrichten.“ Sala hätte am Dienstag zum Team stoßen sollen.

Fans legten Blumen am Stadion nieder

Der Clubpräsident des Fußballvereins San Martín Athletic Club in Progreso, Daniel Ribero, sprach von „Stunden der Unsicherheit, viel Schmerz, viel Traurigkeit“. Der Verein setzte am Dienstag das Training aus. Fans legten Blumen am Stadion nieder.

Salas Ex-Verein Nantes verschob sein Pokalspiel gegen Entente Sannois Saint-Gratien von Mittwoch auf Sonntag. Hunderte Fans kamen zu einer Trauerkundgebung zusammen.

Sala hatte erst am Samstag einen Vertrag zum Wechsel vom französischen Club FC Nantes zum Premier-League-Verein Cardiff unterzeichnet. Die Ablösesumme soll 17 Millionen Euro betragen haben. Am Montag hatte der Stürmer im Trainingszentrum von Nantes seine Sachen abgeholt, bevor er sich auf den Weg nach Großbritannien machte. (afp/er)



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