Gegen Brasilien-Stars: Thole/Wickler siegen weiter

Nun haben sie auch die brasilianische Beach-Legende Alison aus dem Turnier geworfen. Die Fans in Hamburg stehen Kopf. Die Aufsteiger Thole/Wickler könnten am Wochenende für Deutschlands Männer nun sogar die ersten WM-Medaillen seit sechs Jahren holen.
Titelbild
Weiter siegreich in Hamburg: Julius Thole (l) und Clemens Wickler.Foto: Christian Charisius/dpa
Epoch Times5. Juli 2019

Hamburg (dpa) – Julius Thole und Clemens Wickler schreiben an einem neuen Beachvolleyball-Märchen. Das einzige in Hamburg noch im Wettbewerb gebliebene deutsche Nationalteam warf bei der Heim-WM im Achtelfinale das brasilianische Top-Duo Alison/Alvaro Filho aus dem Rennen und kann am Wochenende nun sogar auf eine WM-Medaille hoffen.

Die Aufsteiger Thole/Wickler demonstrierten am Freitag vor rund 12.000 Fans im voll besetzten Stadion am Hamburger Rothenbaum – so viele Zuschauer gab es in Europa bei einer Beachvolleyball-WM nie zuvor – gegen den Olympiasieger und zweifachen Weltmeister Alison und dessen Partner erneut eine bärenstarke Leistung und siegten mit 2:0 (21:14, 21:15).

Wie in der Runde zuvor, als der 22-jährige Hamburger Thole und der zwei Jahre ältere, gebürtige Starnberger Wickler die 2013-er Weltmeister Alexander Brouwer und Robert Meeuwsen aus den Niederlanden geschockt hatten, zeigte sich das deutsche Duo auch gegen die brasilianischen Routiniers von den großen Namen und Erfolgen unbeeindruckt. Der 33 Jahre alte Alison hat in seiner Karriere im Sand bereits 1,18 Millionen Dollar Prämien eingespielt. Bei Thole/Wickler sind es zusammen lediglich 142.000 Euro.

Die derzeitige Nummer zwölf in der Welt trifft am Samstag nun im Viertelfinale auf die US-Amerikaner Nick Lucena und Phil Dalhausser, der 2007 schon einmal Weltmeister war. Die letzte von bisher vier WM-Medaillen der deutschen Beach-Männer hatten Jonathan Erdmann und Kay Matysik mit Bronze 2013 im polnischen Stare Jablonki geholt. Den bisher einzigen Titel für den DVV bei den Herren gewannen die späteren Olympiasieger Julius Brink und Jonas Reckermann 2009 im norwegischen Stavanger.

Im Vorjahr hatten sich Thole/Wickler in ihrer ersten gemeinsamen Saison überraschend in Richtung Weltspitze geschoben. „Der Anfang war sehr schwer. Wir haben ungefähr auf dem 60. oder 70. Platz der Welt angefangen. Wir mussten auf der Welttour viele Country-Quotes-Spiele und Qualifikationspartien bestreiten“, blickte Wickler zurück.

Spätestens mit dem vierten Platz bei den World Tour Finals 2018 ebenfalls in Hamburg wurde das Duo für den Deutschen Volleyball-Verband „das beste Pferd im Stall“, wie es DVV-Beach-Sportdirektor Niclas Hildebrand ausdrückte. „Es ging alles so schnell, dass es darauf ankam, ruhig zu bleiben. Es war nicht einfach, weil diese Ergebnisse so gut waren“, bemerkte Wickler.

Bei den vergangenen beiden WM-Turnieren in Den Haag und Wien konnten sich mit Reinder Nummerdor und Christiaan Varenhorst sowie Clemens Doppler und Alex Horst jeweils Männer-Gastgeberteams bis ins Endspiel vorschieben. Dies könnte nun auch Thole/Wickler mit Hilfe der euphorisierten Fans gelingen, nachdem sie als WM-Neulinge die anfängliche Turnier-Nervosität abgelegt haben. Es habe schon einiges bewirkt, „wenn man plötzlich hört, Thole/Wickler müssen es für Deutschland reißen“, sagte 2,06-Meter-Mann Thole.

„Die beiden werden sich für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio qualifizieren“, sagte Sportdirektor Hildebrand schon jetzt. Für das Turnier in Hamburg wäre es die Krönung, wenn Thole/Wickler am Sonntag um die Medaillen spielen würden. „Es sind alle begeistert, die es jahrelang vorbereitet haben. Der Volleyball, wie er sich hier präsentiert, ist wahnsinnig attraktiv“, sagte DVV-Präsident René Hecht zur stimmungsvollen Heim-WM.



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