Hertha gegen Werder wieder sieglos

Im Berliner Olympiastadion sind alle Blicke auf die Schiedsrichterin gerichtet. Bibiana Steinhaus erledigt ihren Job beim Bundesliga-Debüt unaufgeregt und souverän. Einen Sieger gibt es nicht.
Epoch Times10. September 2017

Hertha BSC kann gegen Werder Bremen einfach nicht gewinnen. Die Berliner kamen beim überzeugenden Bundesliga-Debüt von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus nicht über ein 1:1 (1:0) gegen die Mannschaft von Trainer Alexander Nouri hinaus.

Damit feierten die Gäste nach zwei Auftaktniederlagen ihren ersten Punkt der neuen Saison. Mathew Leckie hatte Hertha in der 38. Minute in Führung geschossen, Thomas Delaney (59.) gelang der verdiente Ausgleich für Bremen. Zuletzt hatte Hertha am 13. Dezember 2013 gegen Werder gewonnen (3:2), Pal Dardai hat als Cheftrainer der Berliner überhaupt noch keinen Sieg gegen die Hanseaten geholt.

„Uns hat das Quäntchen Glück gefehlt. Am Ende muss man sagen, dass das 1:1 gerecht ist. Ich kann damit leben. Solange wir punkten, ist alles okay“, sagte Dardai im TV-Sender Sky und bemängelte, dass die Akteure nach der Länderspielpause „in den ersten 20 Minuten keinen schönen Fußball“ gezeigt hätten.

Hertha liegt mit vier Punkten auf Platz acht, Bremen verließ den letzten Platz und schob sich vor Leverkusen und Köln auf Rang 16. Zunächst waren im Olympiastadion jedoch alle Augen der 49 118 Zuschauer auf die 38 Jahre alte Steinhaus gerichtet.

Die Polizeihauptkommissarin unterband erste Nickligkeiten rigoros, aber auch unaufgeregt. Bei einer der wenigen brenzligen Entscheidungen lag sie genau richtig, als sie vor dem Führungstor von Leckie auf Vorteil entschied. „Sie hat es verdient, sie hat fehlerfrei gepfiffen“, hatte Dardai vor der Partie gesagt.

Die Gäste suchten von Beginn an mit mutigem Pressing und geradlinigen Offensivaktionen ihr Glück. Die von Hertha-Trainer Dardai geforderte „Aggressivität, Dynamik und Gier“ dagegen war bei den Berlinern zunächst wenig zu sehen. Niklas Stark und Vedad Ibisevic sorgten mit Unaufmerksamkeiten für Bremer Eckbälle und damit Gefahr für das eigene Tor.

Doch Hertha-Keeper Rune Jarstein, der vor einer knappen Woche in Stuttgart als norwegischer Nationaltorwart noch sechs Tore gegen Deutschland kassiert hatte, verhinderte mit einer tollen Parade gegen Florian Kainz die Bremer Führung (4.). Als sich Fin Bartels bis zur Grundlinie durchsetzte und genau zurückpasste, schoss Delaney aus sieben Metern viel zu schwach und ungenau (22.).

Glück hatten die Gastgeber, als ein abgefälschter Schuss des agilen Kainz knapp am langen Pfosten vorbeirutschte (32.). Herthas Führung fiel praktisch ohne Vorankündigung. Ibisevic nutzte einen leichtfertigen Ballverlust von Robert Bauer, Steinhaus ließ nach einer foulverdächtigen Aktion von Milos Veljkovic an Vladimir Darida weiterspielen. Und der Australier Leckie schoss aus halbrechter Position zum 1:0 ein. In der Vorsaison hatte der 26-jährige Offensivmann für den FC Ingolstadt nicht ein einziges Mal getroffen, jetzt kommt er bereits auf drei Saisontore.

Die Führung gab der Hertha jedoch nicht die erhoffte Sicherheit für die zweite Halbzeit. Vor der ersten Europa-League-Begegnung seit fast acht Jahren gegen Athletic Bilbao fehlte den Berlinern die Genauigkeit im Spiel nach vorne.

Bremen verdiente sich den Ausgleich dank einer engagierten Mannschaftsleistung. In der Schlussphase verstärkten die Gastgeber ihre Offensivaktionen. Zweimal forderten die Berliner nach Aktionen gegen Valentin Stocker (74.) und Ibisevic (76.) Elfmeter, doch beide Male lag Steinhaus mit ihrer Entscheidung auf Weiterspielen richtig. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion