Kann Rebensburg im Riesenslalom jubeln?

Letzte Chance für Rebensburg: Im Riesenslalom am Donnerstag hat Deutschlands beste Skirennfahrerin eine gute Gelegenheit für eine WM-Medaille. Doch die bisherigen konnte sie nicht nutzen. Was für ein Happy End in St. Moritz spricht - und was dagegen.
Titelbild
Viktoria Rebensburg möchte nach verpatzten Rennen endlich im Riesenslalom eine Medaille holen.Foto: Michael Kappeler/dpa
Epoch Times15. Februar 2017

Viktoria Rebensburg ist als größte Hoffnung auf Medaillen des deutschen Damen-Teams zu den Ski-Weltmeisterschaften nach St. Moritz angereist. Dann aber folgten drei Enttäuschungen in Super-G, Abfahrt und Team-Event.

In der Spezialdisziplin Riesenslalom kann die Olympiasiegerin von 2010 an diesem Donnerstag (09.45/13.00 Uhr) die Rückschläge vergessen machen. „Ich fühle mich wieder sehr wohl im Riesenslalom und freue mich darauf“, sagt die 27-Jährige. Die Chancen auf das erste Edelmetall stehen gut – allerdings steht die Sportlerin aus Kreuth vor einer harten Aufgabe.

Was spricht für eine Rebensburg-Medaille und was gegen das Happy End?

KONTRA

Es scheinen nicht die Titelkämpfe von Rebensburg zu sein: Im Super-G verschenkte sie als Vierte eine Medaille wegen eines Patzers, die Abfahrt misslang mit Rang elf komplett, und im Team-Event kam sie durch das frühe Aus ihrer Kollegen erst gar nicht zum Einsatz. „Ich habe schon überlegt, heimzufahren, weil die Motivation nicht mehr da ist“, scherzt sie diese Woche nach der Abfahrts-Niederlage. Just zum Saisonhöhepunkt scheint sie die Form verlassen zu haben. Aber…

PRO

… Rebensburg hat so eine Situation schon einmal gemeistert. Auch bei der WM 2015 in den USA ging sie ohne Medaille aus den ersten drei Rennen in den Riesenslalom und erkämpfte dann Silber. „Ich habe es schon einmal gemacht, und deshalb spricht nichts dagegen, es wieder zu tun“, meint sie. Die Oberbayerin kann mit Druck umgehen: Sowohl bei Olympia 2014 (Bronze) als auch der WM 2015 (Silber) oder dem Weltcup-Finale in St. Moritz 2016 (Sieg) überzeugte sie. Aber…

KONTRA

… Vorbereitung und Verlauf der WM-Saison verliefen nicht nach Plan: Wegen einer Knieverletzung verpasste sie viele Wochen Training, in denen Ski getestet werden und man an der Materialabstimmung feilt. Vor Weihnachten stoppte sie ein Magen-Darm-Infekt. All das hatte zur Folge, dass sie vergeblich nach dem Sieg-Material suchte. Schien mit Rang drei am Semmering – dem einzigen Podestrang dieses Winters – vor Silvester die Wende geschafft, folgten danach wieder Dämpfer. Aber…

PRO

… pünktlich zum Saisonhöhepunkt meint sie, das richtige Material gefunden zu haben. In den vergangenen Wochen habe sie „einiges testen können“, erzählt Rebensburg. Bei der Riesenslalom-Generalprobe im Januar am Kronplatz passte die Ski-Abstimmung, damals verhinderten lediglich zwei verpatzte Fahrten im Steilhang einen vorderen Rang. Rebensburg ist eine Athletin, die nur mit absolutem Vertrauen in die Ski voll attackieren kann – das soll wieder der Fall sein. Aber…

KONTRA

… für eine Medaille ist nicht nur Rebensburgs Form entscheidend, sondern auch die Stärke der Konkurrenz. Und die hat es in sich: Tessa Worley feierte in dem Winter schon drei Weltcup-Siege und insgesamt fünf Podestplätze und sammelte dank Team-Gold mit der französischen Auswahl weiter Selbstvertrauen. Dazu kommt US-Star Mikaela Shiffrin mit zwei Saisonerfolgen sowie die unberechenbaren Italienerinnen um Sofia Goggia, Marta Bassino und Federica Brignone. Aber..

PRO

… wie kaum eine andere – außer Worley – ist Rebensburg Spezialistin für den Hang im Schweizer Nobelskiort. „Ich habe sehr viel positive Erinnerungen an St. Moritz. Ich mag die Umgebung, und der oftmals aggressive Schnee liegt mir gut“, sagt sie mit Verweis auf Rang zwei 2012 und vor allem dem famosen Sieg im Vorjahr. „Ich werde wieder voll angreifen“, kündigt sie an und gibt damit die Parole aus: Für Rebensburg geht es beim persönlichen WM-Finish um Alles oder Nichts. (dpa)



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