Löw rügt Bundesliga nach Europapokal-Debakel

Der Bundestrainer bezieht zum Ende der Bundesliga-Hinrunde deutlich Stellung zu zwei Aufreger-Themen. Er mahnt auf internationaler Bühne eine andere Herangehensweise an. Und er glaubt an den Videobeweis.
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Bundestrainer Joachim Löw blickt auf das Fußball-Jahr 2017 zurück.Foto: Christian Charisius/dpa
Epoch Times22. Dezember 2017

Bundestrainer Joachim Löw hat nach dem alarmierend schlechten Abschneiden der Fußball-Bundesliga im Europapokal die Einstellung einiger Vereine kritisiert.

„Manche Mannschaften haben gerade in diesen internationalen Spielen relativ viel rotiert. Und dann muss man auch in Kauf nehmen, dass man in Europa möglicherweise nicht weiterkommt, weil die anderen Mannschaften, egal woher sie kommen, darum kämpfen, in die Zwischenrunde oder ins Achtelfinale zu kommen.“ Die Gegner würden dafür mit ihren „besten Mannschaften“ antreten, sagte Löw im Jahresrückblick des Radiosenders B5 aktuell.

„Ich stelle fest: Mannschaften aus Frankreich, den skandinavischen Ländern und Südeuropa haben schon auch aufgeholt. Die sind besser geworden, und wir müssen aufpassen, dass das nicht zur Tagesordnung wird“, mahnte der Weltmeister-Coach.

In der Champions League hat allein Bayern München das Achtelfinale erreicht. Borussia Dortmund und RB Leipzig sind als Gruppendritte in die Europa League abgestiegen. In der verpassten 1899 Hoffenheim, der 1. FC Köln und Hertha BSC den Einzug in die Zwischenrunde. Der SC Freiburg war sogar schon in der Qualifikation gescheitert.

Löw glaubt, dass abseits der Topclubs FC Bayern und Dortmund, die ihre Kader auch entsprechend auf den Europapokal ausrichten, die anderen Vereine nicht so umgehen könnten mit der Zusatzbelastung. „Alle drei, vier Tage ein Spiel, viele Reisen, das erfordert auch ein bisschen eine andere Denkweise“, sagte er. Die internationalen Spiele seien aber „wichtig“, auch in der Europa League.

Löw äußerte sich im Bayerischen Rundfunk zum Ende der Hinrunde auch zum zweiten Aufregerthema der Bundesliga, dem Videobeweis. „Ich finde ihn absolut gut. Er macht den Fußball gerechter“, bilanzierte er nach der ersten Hälfte der Testphase trotz einiger Fehlentscheidungen.

Löws Forderung für das neue Jahr ist eine weitere Verbesserung bei der Schulung der Videoassistenten. Diese sollten eine Hilfestellung für den Schiedsrichter sein, der auf dem Platz die Oberhand behalten müsse. „Ganz wichtige Entscheidungen, Tor oder nicht Tor, Elfmeter ja oder nein, Gelb oder Rot oder keine Karte, das sind schon wichtige Entscheidungen, die das Spiel wahnsinnig beeinflussen können“, sagte Löw. „Was heute manchmal alles auf dem Spiel steht, ist schon immens. Deswegen finde ich diese Hilfestellung gut, wenn alles funktioniert. Daran muss man noch arbeiten.“ (dpa)



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