Niederlage gegen Bayern: Neymar am Boden zerstört

Einer leidet ganz besonders. Neymar setzt die Niederlage gegen den FC Bayern schwer zu. Trainer Tuchel macht ihm aber Mut. Für Paris Saint-Germain soll die Final-Premiere erst der Anfang gewesen sein.
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Verweinte Augen, Kopf gesengt: Neymar ist am Boden zerstört.Foto: Matthew Childs/Pool Reuters/AP/dpa/dpa
Epoch Times24. August 2020

Neymar weinte und keiner konnte ihn trösten. Neymar war einfach am Boden zerstört. „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten“, schrieb der Brasilianer dann bei Instagram.

Dazu ein Foto, die Hand vor den verweinten Augen, der Kopf gesenkt. Der Traum vom Champions-League-Titel, zerstört durch den FC Bayern München, der das Finale am Sonntagabend in Lissabon mit 1:0 (0:0) gewann. Die lange Umarmung von Sieger David Alaba unmittelbar nach dem Abpfiff schien ihn zu freuen, war aber wohl dennoch nur ein schwacher Trost.

„Untröstlich“, schrieb die französische Sportzeitung „L’Équipe“ am Montag in großen Lettern über ein Titelbild mit Neymar und kommentierte „Bonjour Tristesse“. In Paris kam es nach der Niederlage zu Ausschreitungen, die Polizei nahm 22 Menschen fest.

Wieder wurde es nichts mit dem großen, praktisch aber auch einzigen Ziel des Hauptstadtclubs mit den reichen Geldgebern aus Katar. „Es ist das schlimmste Gefühl, zu verlieren“, räumte Trainer Thomas Tuchel ein. „Vielleicht hat uns ein bisschen das Glück gefehlt.“

Der 46-Jährige war nach dem Abpfiff mit seinen Krücken auf den Platz gehumpelt, hatte dort auch mit Uli Hoeneß gesprochen. Er habe ihm gratuliert, berichtete Tuchel: „Es ist absolut beeindruckend, was er gemeinsam mit Karl-Heinz-Rummenigge erschaffen hat und wie der FC Bayern im Moment da steht. Im Moment sind sie auf dem Weg zu einem der größten Clubs in Europa und der Welt.“

Das würden die PSG-Besitzer nur allzugern auch über ihren Verein sagen. Das erstmalige Erreichen des Finales der europäischen Königsklasse wird ihnen nicht genügen. „Natürlich sind wir traurig“, sagte PSG-Präsident Nasser Al-Khelaïfi. „Wir werden daran arbeiten, diese Champions League zu gewinnen, wir waren nah dran und nach diesem Abend glauben wir noch mehr daran als vorher.“

Mit welchem Kader und mit welchen möglichen weiteren Superstars Tuchel kommende Saison arbeiten und den nächsten Versuch starten wird, dürfte sich bald zeigen. „Wir werden jetzt Gespräche führen, nicht über meine Verlängerung, sondern Gespräche, wie wir die Mannschaft wieder neu aufbauen und weiter verstärken müssen“, erklärte Tuchel: „Denn wir brauchen neue Energie, wie brauchen neue Qualität, um unser Niveau zu halten und um allen ganz klar die Perspektive aufzuzeigen, dass wir nicht nachlassen, dass wir weiter nach vorn gehen und dass das, was wir uns aufgebaut haben, erst der Anfang ist und nicht bereits der Höhepunkt.“

Das könnte auch Neymar wieder aufbauen. Der 28 Jahre alte Brasilianer litt wie kein Zweiter. Das Abklatschen mit Tuchel, der die schmerzvolle Niederlage sportlich souverän, mit Würde und fachlich sachlich akzeptierte – Neymar schien es einfach nur über sich ergehen zu lassen. 2015 hatte er noch zu seinen Zeiten beim FC Barcelona den Pott für den Champions-League-Sieger zuletzt richtig in den Händen halten dürfen. Diesmal war nicht mehr als ein kurzes Tätscheln voller Sehnsucht beim „verpassten historischen Rendezvous von PSG“ („Le Monde“) drin. (dpa)



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