Ruhe vor dem Sturm auf dem Transfermarkt

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Mönchengladbachs Neuzugang Jonas Hofmann (r) und Trainer Andre Schubert beim Auftakttraining nach der Winterpause.Foto: Roland Weihrauch/dpa
Epoch Times18. Januar 2016
Wenige Tage vor dem Start in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga halten sich die Aktivitäten auf dem Transfermarkt noch in Grenzen.

Bislang haben erst zehn von 18 Erstligaclubs personell nachgelegt und dabei für 19 Spieler geschätzt etwas mehr als 30 Millionen Euro an Ablösesummen investiert. Hinzu kommen noch etwa vier bis fünf Millionen Euro für Leihgeschäfte. So viel Geld hatte im Vorjahreswinter fast allein der VfL Wolfsburg für Nationalspieler André Schürrle ausgegeben. Mit insgesamt mehr als 65 Millionen Euro für neue Spieler wurde in der vergangenen Winter-Transferperiode ein Rekord aufgestellt.

Auffällig ist, dass vor allem die Top-Clubs wie Bayern München, Borussia Dortmund, VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen personell noch gar nicht nachgebessert haben. Zumindest Dortmund und Wolfsburg wollen bis zum Ende der Wechselfrist am 1. Februar aber noch etwas tun. Damit dürfte sich in den kommenden 14 Tagen in Sachen An- und Verkauf auf dem Markt noch viel bewegen. Bislang wurden erst für knapp zwölf Millionen Euro Spieler abgegeben.

Zwei Vereine aus dem unteren Tabellendrittel haben bislang ordentlich zugeschlagen: Hannover 96 sicherte sich gleich fünf neue Spieler, Eintracht Frankfurt drei, darunter Marco Fabian für 3,5 Millionen. Für den bislang teuersten Wechsel hat Borussia Mönchengladbach etwa 7,5 Millionen in Jonas Hofmann von Borussia Dortmund investiert. Prominentester Bundesliga-Rückkehrer ist Weltmeister Kevin Großkreutz, der sich dem VfB Stuttgart anschloss.

Die Gladbacher, die noch den österreichischen Jung-Nationalspieler Martin Hinteregger von RB Salzburg mit Kaufoption ausgeliehen haben, mussten reagieren, weil zum Saisonstart gleich sechs Spieler fehlen. „Wir haben den Kader verstärkt, um in der Rückrunde eine gute Platzierung zu erreichen“, sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl.

Fast vier Millionen Euro hat der Tabellen-14. Frankfurt für den Mexikaner Fabian, Szabolcs Huszti und Kaan Ayhan ausgegeben. „Wir haben die Hinrunde eingehend analysiert und auch auf die vielen Verletzungen reagiert und die Problemzonen behoben“, sagte Sportdirektor Bruno Hübner. „Ich bin optimistisch, dass wir eine gute Rolle spielen werden“, betonte Heribert Bruchhagen vor seinem letzten halben Jahr als Vorstandschef der Eintracht.

Der Tabellenvorletzte Hannover hat neben dem neuen Trainer Thomas Schaaf für gut fünf Millionen Euro auch neues Personal geholt. Dennoch werde die Rückrunde eine große Herausforderung, meinte Martin Kind. „Ich bin aber sicher, dass wir unser Ziel erreichen“, sagte der 96-Clubchef.

Den großen Ausverkauf in die englische Premier League hat es bislang nicht gegeben. Lediglich Bayern Münchens Jan Kirchhoff wechselte für eine geringe Ablöse auf die Insel. Das könnte aber die Ruhe vor dem großen Sturm sein, da auch Clubs wie Real und Atlético Madrid noch in dieser Transferperiode viel Geld in die Hand nehmen können. „Es gibt Situationen, in denen ein Club bei diesen utopischen Summen nachdenken muss“, befand Eberl.

Für die Spieler genießt die sportliche Herausforderung dann nicht unbedingt Priorität. „Wenn du in der Bundesliga zwei Millionen verdienst und in England fünf Millionen bekommst, dann ist es manchen Spielern egal, ob sie Champions League oder gegen den Abstieg spielen“, meinte Borussia Dortmunds Nuri Sahin. Der Mittelfeldspieler war selbst ein halbes Jahr lang für den FC Liverpool aktiv.

(dpa)

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