THW Kiel beschenkt sich mit spannendem Meisterrennen

Titelbild
Kiels Trainer Alfred Gislasson klatscht mit dem THW-Maskottchen nach dem Sieg ab.Foto: Axel Heimken/dpa
Epoch Times24. Dezember 2015

Kiel (dpa) – Die Bescherung für den THW Kiel gab es schon am Tag vor Heiligabend. Mit einem souveränen 31:20 (12:9)-Sieg über Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen machten die „Zebras“ den Kampf um die deutsche Handball-Meisterschaft wieder spannend.

„Ich bin beinahe sprachlos. Ich hatte vor dem Spiel angesichts unserer Probleme gehofft, dass wir diese Partie überhaupt gewinnen“, sagte THW-Trainer Alfred Gislason. Sein Mannheimer Kollege Nikolaj Jacobsen sprach von einer „Lehrstunde“ für seine Mannschaft.

„Wir sind immer noch Tabellenführer“, sagte Uwe Gensheimer schon fast ein wenig trotzig und verwies auf das Bundesliga-Klassement, in dem die Badener mit 34:4 Zählern noch zwei Punkte Vorsprung auf die Norddeutschen (32:6) haben. Der verletzte Kapitän der Löwen und der deutschen Nationalmannschaft hatte von der Bank aus sein Team angefeuert.

Schon früh nahm Linkshänder Alexander Petersson neben ihm Platz, der nach einem Zusammenprall Probleme mit der Sicht hatte. Kurz vor der Pause fiel auch Rechtsaußen Patrick Groetzki mit einer Wadenblessur aus. „Ich hatte das Gefühl, als ob mir jemand von hinten reingelaufen ist. Aber es war niemand da. Dabei hat es dann reingestochen in die Wade“, berichtete Groetzki. Bei ihm besteht der Verdacht auf einen Muskelfaserriss.

Sollte sich die Diagnose bestätigen, würde der 26-Jährige ebenso wie Teamkollege Gensheimer bei der Europameisterschaft im Januar in Polen fehlen. Bundestrainer Dagur Sigurdsson droht aber auch auf der linken Außenbahn weiteres Ungemach. Der Kieler Rune Dahmke, nach Gensheimers Ausfall eigentlich die Nummer eins auf dieser Position, knickte vor der Partie gegen die Löwen erneut um. „Rune wird am Sonntag gegen den Bergischen HC sicher nicht spielen können“, kündigte Gislason an.

Der Schlüssel zum Sieg der „Zebras“ über die Löwen war eine grandiose Abwehrarbeit vor einem überragenden Schlussmann Niklas Landin. Der Däne, der vor der Saison aus Mannheim nach Kiel gewechselt war, kam auf 20 Paraden. Und im Angriff übernahm Joan Cañellas mit neun Treffern die Rolle des angeschlagenen Domagoj Duvnjak. Der Spielmacher konnte wegen einer Fußverletzung nur sporadisch eingesetzt werden. „Ich bin zufrieden, das war mein Tag“, sagte Cañellas zu seiner mit Abstand besten Saisonleistung.

Während die Kieler am Sonntag gegen Kellerkind Bergischer HC ran müssen, wartet auf die Löwen mit dem Spiel am Samstag gegen den SC Magdeburg eine anspruchsvollere Aufgabe. Danach geht die Bundesliga in die EM-Pause, die sich zu einem Vorteil für die Mannheimer entwickeln könnte.

Schließlich bleiben in Andy Schmid (mit der Schweiz nicht qualifiziert), Kim Ekdahl du Rietz (aus dem schwedischen Nationalteam zurückgetreten) und eventuell auch dem Isländer Petersson gleich drei Rückraumspieler in der Heimat. Bei den Kielern ist mit dem Spanier Cañellas, dem Kroaten Duvnjak sowie den Deutschen Steffen Weinhold und Christian Dissinger fast die gesamte zweite Reihe in Polen dabei.



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