Vogel wird schmerzlich vermisst: «Sie wird fehlen»

Die Ergebnisse der Berlin-EM 2017 sind für die deutschen Bahnradfahrer Verpflichtung beim Titelkampf in Glasgow. Nach ihrem schweren Unfall fehlt aber Kristina Vogel. Sie war Erfolgsgarant und Führungspersönlichkeit zugleich. Ein Ersatz ist nicht in Sicht.
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Miriam Welte wird erstmals ohne ihre langjährige Partnerin Kristina Vogel bei der EM an den Start gehen.Foto: Peter Dejong/AP/dpa
Epoch Times2. August 2018

Ihre einstige Medaillensammlerin Kristina Vogel werden die deutschen Bahnrad-Asse schmerzlich vermissen. „Sie wird fehlen“, sagte Patrick Moster, Sportdirektor des Bundes Deutscher Radfahrer, vor den an diesem Donnerstag beginnenden Europameisterschaften in Glasgow.

„Es ist der erste große internationale Auftritt unserer Mannschaft seit Kristinas Unfall. Sie war bisher nicht nur unsere Leistungsträgerin, sondern auch eine große Führungspersönlichkeit“, betonte Moster.

Kristina Vogel hatte sich Ende Juni in Cottbus bei einem tragischen Trainingsunfall schwerste Rückenverletzungen zugezogen. Die 27-jährige Titelverteidigerin im Sprint und Keirin fehlt daher im Chris-Hoy-Velodrom. Die Bahnrad-EM findet vom 2. bis 7. August im Rahmen der European Championships statt.

Vor knapp zehn Monaten zeigten sich die deutschen Bahnfahrer bei der EM in Berlin von ihrer besten Seite: Angespornt von Vogel gewannen sie zwölf Medaillen (5/4/3) und damit überlegen die Nationenwertung. In Schottland geht es nun um erste Qualifikations-Punkte auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio.

Trotz des Fehlens von Vogel und von Keirin-Europameister Maximilian Levy (Cottbus) nimmt Moster die Mannschaft in die Pflicht. „Wir müssen in Glasgow das Fundament für eine erfolgreiche Olympia-Qualifikation legen“, sagte er.

Auch für Sprint-Bundestrainer Detlef Uibel steht die Qualifikation für Tokio im Vordergrund. „Diese EM ist für uns eine große Verpflichtung. Wir hoffen in allen Disziplinen auf die maximale Punktzahl“, sagte Uibel, der mit Timo Bichler aus Dudenhofen als Anfahrer im Teamsprint und Emma Hinze aus Cottbus zwei EM-Neulinge dabei hat. Die viermalige Junioren-Weltmeisterin war nach monatelangen Verletzungssorgen rechtzeitig wieder fit geworden.

Die Hoffnungen liegen nach dem Ausfall von Vogel nun in erster Linie bei Miriam Welte aus Kaiserslautern. Die Weltmeisterin im Zeitfahren ist auch die Titelverteidigerin über 500 Meter und wird im Teamsprint zusammen mit Hinze starten. Mit Vogel wurde die 30-Jährige Olympiasiegerin und viermal Weltmeisterin, nur der gemeinsame EM-Titel fehlt in der Sammlung.

„Dass es diesmal wieder nicht klappt, ist unter den bekannten Umständen extrem traurig“, sagte Welte, deren Gedanken fast ständig um die verletzte Teamkollegin kreisen. „Aber Emma und ich haben uns gut zusammen gefunden, und wir werden uns teuer verkaufen.“

Ausdauer-Bundestrainer Sven Meyer will genau wie Uibel „möglichst schnell die Olympia-Quali schaffen“ und peilt dazu in der Mannschaftsverfolgung eine Platzierung unter den ersten Sechs an. Im Zweier-Mannschaftsfahren gehen die Berliner Theo Reinhardt und Roger Kluge als Weltmeister an den Start. Im Frauen-Ausdauerbereich setzt Bundestrainer André Korff ebenfalls auf bewährte Kräfte; der in Berlin eingeleitete Aufwärtstrend im Vierer soll fortgesetzt werden. (dpa)



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