Weddellmeer / Antarktis: EU reicht Antrag für Meeresschutzgebiet ein

Deutschland schlägt vor, das Weddellmeer in der Antarktis unter Schutz zu stellen. Mit einer Fläche von rund 1,8 Millionen Quadratkilometern könnte es das größte Meeresschutzgebiet der Welt werden.
Titelbild
Riesiger Eisberg im nahezu unberührten antarktischen Weddellmeer. Die EU hat einen deutschen Antrag für ein Meeresschutzgebiet in Antarktis bei der Internationalen Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze in der Antarktis eingereicht.Foto: Csic/dpa
Epoch Times16. Oktober 2016

Die Europäische Union hat einen von Deutschland ausgearbeiteten Antrag für das größte Meeresschutzgebiet der Welt in der Antarktis bei der zuständigen Kommission eingereicht.

„Das Weddellmeer gehört zu den letzten, nahezu unberührten Regionen der Antarktis“, erklärte Bundeslandwirtschafts- und Fischereiminister Christian Schmidt (CSU). „Bisher hat die internationale Fischereiflotte einen Bogen um dieses Gebiet gemacht. Damit das auch in Zukunft so bleibt, müssen wir hier einen Großteil der für die Fischerei interessanten Meeresgebiete unter Schutz stellen.“

Insgesamt leben im Weddellmeer demnach etwa 14 000 Tierarten, darunter viele Wal-, Robben-, Fisch- und Vogelspezies.

Entscheidung über das Schutzgebiet muss einstimmig sein

Über den Antrag entscheidet die Internationale Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze in der Antarktis (CCAMLR), die sich vom 17. bis 28. Oktober in Hobart (Australien) trifft. Dem Gremium gehören 24 Mitgliedstaaten und die EU an. Die Mitglieder müssen einstimmig über das Schutzgebiet entscheiden.

Der von Deutschland erarbeitete Schutzgebietsvorschlag umfasst eine Fläche von rund 1,8 Millionen Quadratkilometern, fünf Mal so groß wie Deutschland. Es wäre nach Angaben der Bundesregierung das mit Abstand größte Meeresschutzgebiet der Welt.

Die wissenschaftliche Basis für die Bewertung lieferte das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). AWI-Experten hätten in den vergangenen vier Jahren Hunderttausende Daten aus dem Weddellmeer zusammengetragen und ausgewertet, erklärte AWI-Direktorin Karin Lochte.

„Unsere Untersuchungen zeigen, dass der Klimawandel bisher wenige Auswirkungen auf diese Meeresregion hat. Dies bedeutet, dass dem Weddellmeer eine wichtige Funktion als Rückzugsort für kälteliebende Arten zukommt.“ (dpa)



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