Bekannter chinesischer Schriftsteller: Shen Yun zeigt, dass die chinesische Kultur sehr tolerant war

Titelbild
Schriftsteller Quing Zhou. (Jason Wang/ET)
Von 14. Februar 2008

DUISBURG. Der Schriftsteller und Dichter Qing Zhou wurde mit seinem Buch über die Qualität der modernen Nahrungsmittel in China bekannt. Für dieses Buch hat er einen Reportage-Literaturpreis gewonnen. In Japan wurden 50.000 Stück verlegt. Gestern, am 13. Februar, war er bei der Europapremiere von Shen Yun in Duisburg am Rhein und hat der Epoch Times ein Interview gegeben.

ETD: Ich grüße Sie, ich habe gehört, dass Sie vom Goetheinstitut nach Deutschland eingeladen waren und so zufällig zur Zeit von Shen Yun in Europa sind?

Zhou: Ja, stimmt, ich komme aus Peking. Sobald Leute hören, dass ich aus Peking komme, fragen sie mich: „Traust du Dich, die Aufführung der Shen Yun-Künstlergruppe anzusehen?“ Ich finde, dass die Umstände in China sehr paradox sind. Wenn ein Mensch für eine Aufführung eine Entscheidung treffen muss, dann ist das zu paradox. Nikolaus Kopernikus hat gesagt, dass sich die Erde um die Sonne dreht, alleine deswegen wurde er enthauptet (Anm. d. Kopernikus starb in Wirklichkeit jedoch eines natürlichen Todes). Das ist noch nicht mal das Schlimmste, denn damals kümmerte sich ein gewöhnlicher Mensch nicht darum, wie sich die Erde dreht. Die Ermordung von Kopernikus hat das alltägliche Leben der Menschen von damals nicht beeinflusst. Aber wenn ich ins Gefängnis gesperrt werde, weil ich eine Aufführung sehen will, dann ist die Gesellschaft einfach viel zu schrecklich. Eine Aufführung zu besuchen ist für einen Menschen eine sehr sehr normale Unterhaltungsaktivität. In China sehe ich normalerweise kein Fernsehen und schaue mir auch keine Unterhaltungsprogramme an. Warum sehe ich mir solche Sachen nicht an? Denn von klein auf, ist das, was ich sehe, so etwas wie die acht großen Pekingopern, und bei ihnen geht es immer darum, dass man zähnefletschend den anderen das Leben nehmen will. Die illegale Ermordung wird verherrlicht. Ich finde das entsetzlich. Deswegen hasse ich solche Propaganda. Die Kunst dient nicht nur der Unterhaltung, sie ist wie Nahrung für Körper, Geist und Seele.

In den 45 Jahren Herrschaft der Kommunistischen Partei ist es das Schrecklichste, dass die Kunst dieser Eigenschaften beraubt wurde. Was ist schon diese sogenannte Kunst, die sie für gut halten. Das ist die sogenannte Umerziehung, nämlich, dass man mit Hilfe der Kunst Menschen manipuliert. Zum Beispiel, wenn ich in China im Bus sitze, werden in den Lautsprechern Lieder gespielt, die die Kommunistische Partei lobpreisen. Das ist eine Art Akt der Vergewaltigung, denn es ist so, als wenn der Geist der Einheitspartei in die Privatsphäre der Menschen eindringt, eine zwanghafte Manipulation. Es ist nicht anders, als wenn ein Pirat in einen Privathaushalt eindringt. Wenn eine Regierungsmacht zugrunde geht, nur weil das Volk eine bestimmte Aufführung gesehen oder Buch gelesen hat, dann sollte sie schon längst zugrunde gehen, dann hat sie absolut keine Existenzberechtigung mehr.

ETD: Es scheint, dass das chinesische Regime große Angst vor den Shen Yun-Aufführungen hat. Es heißt, es gäbe Studenten in Übersee, die sagen, die chinesische Botschaft hätte mittels des Studentenvereins eine Mitteilung herausgegeben, dass die Studenten die Aufführung nicht sehen sollen. Wie sehen Sie solche Ängste des Regimes?

Wenn ein Mensch viel Schlechtes getan hat, hat er nicht nur Angst vor Wind, Regen und Sturm, sondern sogar Angst vor seinem eigenen Schatten.

ETD: Können Sie einmal ihren Gesamteindruck von der Gala schildern?

Ich persönlich mag die Shen Yun-Aufführungen sehr gerne, insbesondere die Volkstänze. Daraus sehen wir, dass die chinesische Kultur eine sehr tolerante Kultur war. In der Geschichte Chinas sperrten sie keine Menschen ein, nur weil sie anderen Glaubens waren.
Als die Mandschus in China eingedrungen waren, respektierten sie zunächst die Kultur Chinas. An den Tänzen auf der Gala können wir die harmonische Seite der Menschen sehen. Genau das kann ein friedliches Miteinander unter den Menschen bewirken.
Ich selbst komme aus Xi’an, deswegen mag ich das Trommelstück aus der Tang-Dynastie sehr gerne. Warum hat die große Tang Dynastie die Blütezeit der chinesischen Kultur hervorgebracht? Ich denke, das hat mit der Offenheit der Gesellschaft zu tun. Damals, zu Beginn der Tang Dynastie, gab es dort 50.000 Ausländer, und auf dem Höhepunkt der Tang Dynastie gab es 300.000 Ausländer. Wenn das Verhältnis von Ausländern zu Einheimischen vom damaligen Chang’an auch in Peking so groß würde, befürchte ich, dass das Regime Angst haben würde, dass dies China eine andere Farbe geben könnte. Aber ich denke, dass erst eine tolerante Kultur eine gesunde Kultur ist.

Die Epoch Times Deutschland freut sich, als Medienpartner von Shen Yun – Chinese Spectacular ihren Leserinnen und Lesern einen exklusiven Einblick in ein einzigartiges Kulturereignis bieten zu können.

Auch in Deutschland und Österreich können Sie die beliebte und erfolgreiche Show auf ihrer Welttournee besuchen. Kartenbestellungen über www.ticketonline.com (D) und www.stadthalle.com (Ö)

Die Tourdaten:

Deutschland

Berlin 14.03.2008 um 20:00 Uhr

Berlin 15.03.2008 um 15:00 Uhr

Berlin 15.03.2008 um 20:00 Uhr

Berlin 16.03.2008 um 16:00 Uhr

Hamburg 17.03.2008 um 20:00 Uhr

München 18.04.2008 um 20:00 Uhr

München 19.04.2008 um 15:00 Uhr

Österreich

Wien 06.03.2008 um 19:30 Uhr

Wien 07.03.2008 um 19:30 Uhr

Info: www.shenyun.eu



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion