Angriffe auf Handelsschiffe: Hapag-Lloyd, Maersk, MSC und andere Reedereien reagieren

Nach Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer kündigten mehrere Großreedereien an, zunächst nicht mehr durch das Gebiet fahren zu wollen. Was kann für die Sicherheit getan werden?
Bis 2050 soll die Schifffahrt klimaneutral werden.
Schlepper unterstützen ein Containerschiff auf dem Weg zum Liegeplatz.Foto: iStock
Epoch Times17. Dezember 2023

Der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas hat zunehmend Auswirkungen auf die internationale Schifffahrt.

Wegen der andauernden Angriffe der Huthi-Milizen auf Handelsschiffe im Roten Meer kündigten am Samstag mit der italienisch-schweizerischen Mediterranean Shipping Company (MSC) und der französischen CMA CGM zwei weitere Reedereien an, nicht mehr durch die Meerenge fahren zu wollen.

Am Freitag hatten bereits die deutsche Reederei Hapag-Lloyd und die dänische Reederei Maersk mitgeteilt, ihre Fahrten durch das Rote Meer zunächst aussetzen zu wollen. Ein Containerschiff der deutschen Reederei Hapag-Lloyd war zuvor unter Beschuss geraten.

Der Verband deutscher Reeder (VDR) forderte ein internationales militärisches Bündnis zum Schutz der zivilen Schifffahrt im Roten Meer – unter Einbeziehung der Bundeswehr. Die USA, Frankreich und England seien bereits mit Militärschiffen in der Region präsent, sagte Verbandspräsident Martin Kröger im Bayerischen Rundfunk.

Insofern sind wir sehr dafür, dass ein Maritim-Bündnis zum Schutz des Seeverkehrs in der Region gegründet wird.“

US-Kriegsschiff fängt Angriffsdrohnen ab

Das US-Militärkommando für den Nahen Osten (Centcom) meldete am Samstag, ein US-Kriegsschiff im Roten Meer habe 14 Angriffsdrohnen abgefangen, die vom Jemen aus abgefeuert wurden. Auch der britische Zerstörer „HMS Diamond“ wehrte nach Angaben des Verteidigungsministeriums in London eine Drohne ab.

Die mehr als ein Dutzend Drohnen seien vom Zerstörer „USS Carney“ abschossen worden, ohne dass es Berichte über Schäden an Schiffen oder Verletzte gegeben habe, erklärte das Centcom im Onlinedienst X (vormals Twitter).

Sie seien aus Gebieten im Jemen abgefeuert worden, die von den schiitischen Huthi-Milizen kontrolliert werden, hieß es weiter.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte zuvor erklärte, sich mit seinem britische Kollegen Grant Shapps über die Angriffe im Roten Meer ausgetauscht zu haben. Im Onlinedienst X bezeichnete Austin diese als „unverantwortlich und illegal“ und „ein internationales Problem, um das man sich kümmern muss“.

US-Verteidigungsminister reist in den Nahen Osten

Austin kündigte am Samstag eine Reise in den Nahen Osten mit Stationen in Israel, Bahrain und Katar an. Bei einem Besuch Austins in Bahrain werde es um „US-Bemühungen zur Bildung multilateraler Koalitionen“ gehen, „um auf die Aggression zur See zu reagieren, die die Schifffahrt und die weltweite Wirtschaft bedroht“, erklärte das Pentagon.

In Israel werde Austin mit ranghohen Militärs zusammentreffen, dabei gehe es um „die nächsten Schritte in dem Konflikt nach einer möglichen Beendigung der Bodeneinsätze und Luftangriffe von hoher Intensität“, teilte ein ranghoher Vertreter des US-Verteidigungsministeriums mit.

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas hat die dem Iran nahestehende Huthi-Miliz im Jemen wiederholt Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert und Schiffe im Roten Meer angegriffen.

Die Huthi-Rebellen drohen, jedes Schiff auf dem Weg nach Israel anzugreifen, solange nicht die Einfuhr von Lebensmitteln und Medikamenten in den Gazastreifen erlaubt wird.

Das Rote Meer ist eine wichtige Route für den internationalen Handel: Tausende Schiffen passieren jedes Jahr die Meerenge zwischen dem Jemen an der südwestlichen Spitze der Arabischen Halbinsel und dem Horn von Afrika. (afp)



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