Bericht: Biontech und Pfizer verlangten im Juni 54 Euro pro Impfdosis – 20 Mal mehr als Astrazeneca

Die Pharmaunternehmen Pfizer und Biontech sollen nach Medienberichten im Juni von der EU 54,08 Euro pro Impfdosis verlangt haben. Laut Recherchen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" einigten sich beide Seiten schließlich auf 15,50 Euro pro Dosis.
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Die Produktionsstätte von Biontech in Marburg.Foto: Boris Roessler/dpa/dpa
Epoch Times18. Februar 2021

Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Recherche von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ behaupteten die Unternehmen in dem Angebot, die Entwicklung des Corona-Vakzins „komplett selbst finanziert“ zu haben. Im November einigten sich dem Bericht zufolge beide Seiten auf 15,50 Euro pro Dosis.

Bei einer Abnahme von 500 Millionen Dosen, was für rund die Hälfte der Bevölkerung der EU reicht, hätten die Unternehmen in ihrem ursprünglichen Angebot insgesamt etwa 27 Milliarden Euro verlangt.

Biontech und Pfizer schrieben dem Bericht zufolge, der Preis beinhalte bereits „den höchsten prozentualen Rabatt“, der einem Industrieland weltweit angeboten worden sei. Der Preis von 54,08 Euro ist laut dem Bericht allerdings mehr als 20 Mal so teuer wie beim Impfstoff von Astrazeneca. Biontech war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft sieht Profitstreben

Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft, Wolf Dieter Ludwig, sagte dem Rechercheverbund, er halte einen solchen Preis für „unseriös“ und sehe „darin ein Profitstreben, das in der jetzigen Situation der Pandemie in keiner Weise gerechtfertigt ist“.

Für Verwirrung habe dem Bericht zufolge auch die Formulierung in dem Angebot an die EU gesorgt, die Unternehmen hätten die Impfstoff-Entwicklung „komplett selbst finanziert“. Zumindest die deutsche Firma Biontech habe seit ihrer Gründung Fördermittel in dreistelliger Millionenhöhe erhalten oder zugesagt bekommen. (afp)



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