Deutlicher Rückgang: Industrieproduktion im März stark gesunken

Die deutsche Konjunktur schwächelt. Nach neuen Daten des Statistischen Bundesamtes sank die Industrieproduktion des Landes deutlich.
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Ein Arbeiter in einer Industriefabrik.Foto: iStock
Epoch Times8. Mai 2023

Die Industrieproduktion in Deutschland ist im März stark gesunken: Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Montag, 8. Mai, ging sie preis-, saison- und kalenderbereinigt um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat zurück. Im Januar und Februar war die Produktion im produzierenden Gewerbe noch gestiegen – im ersten Quartal lag sie daher insgesamt 2,5 Prozent höher als im vierten Quartal 2022.

Das Bundeswirtschaftsministerium äußerte sich am Montag weiterhin optimistisch mit Blick auf die kommenden Monate: „Die Stimmung in den Unternehmen hat sich zuletzt weiter verbessert, was für eine konjunkturelle Erholung im weiteren Verlauf des Jahres 2023 spricht“, erklärten die Experten.

Deutlich pessimistischer äußerte sich Konjunkturexperte Jupp Zenzen von der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK): „Die Produktion hat einen deutlichen Dämpfer erhalten. Selbst abnehmende Materialengpässe und gesunkene Energiepreise können die getrübte Weltkonjunktur und die schleppende Nachfrage im Inland nicht ausgleichen.“ Der Industrie drohe eher Stillstand statt der erhofften Erholung.

Schwache Automobilindustrie

Am unerwartet deutlichen Rückgang der Industrieproduktion im März hatte nach Angaben der Statistiker die Automobilindustrie einen „besonders großen Anteil“: Hier ging die Produktion um 6,5 Prozent im Vergleich zum Februar zurück. Auch im Maschinenbau mit einem Minus von 3,4 Prozent und im Baugewerbe mit einem Minus von 4,6 Prozent waren starke Rückgänge zu verzeichnen.

Im Februar hatte die Produktion in der Autoindustrie allerdings auch besonders stark zugelegt, und auch das Baugewerbe war gewachsen.

Im März nun fuhren die meisten Wirtschaftszweige der Industrie ihren Ausstoß im Vergleich zum Februar herunter, wie die Statistiker mitteilten. Der Rückgang war vor allem auch bei den besonders energieintensiven Wirtschaftszweigen zu verzeichnen, etwa in der Herstellung chemischer Erzeugnisse, in der Metallerzeugung und -bearbeitung oder in der Herstellung von Glas, Glaswaren und Keramik.

Analyst Carsten Brzeski von der ING-Bank erklärte, viele Konjunkturdaten hätten im zurückliegenden Winter außergewöhnlich stark geschwankt. Es sei daher ratsam, sich längerfristige Trends anzuschauen statt „monatliche Aufs und Abs“.

Allerdings seien zuletzt auch Einzelhandel und Exporte gesunken. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal noch nach unten revidiert werden müsse, wachse. Vorläufig hat das Statistische Bundesamt berechnet, dass die Wirtschaft von Januar bis März weder wuchs noch schrumpfte. Endgültige Zahlen wollen die Statistiker am 25. Mai vorlegen. (AFP/mf)



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