Ermittler äußern sich zur Anklage gegen Anton Schlecker

Nach Angaben der Behörde ist eine Mitteilung geplant; am Mittwoch hatte ein Sprecher bestätigt, dass nach gut drei Jahren Ermittlungsarbeit Anklage gegen den 71 Jahre alten Schlecker und weitere Familienmitglieder erhoben wurde. Sie sollen kurz vor der Schlecker-Pleite Anfang 2012 Millionen beiseite geschafft und dem Zugriff der Gläubiger entzogen haben.
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Anton Schlecker und weitere Familienmitglieder sollen kurz vor der Schlecker-Pleite Anfang 2012 Millionen beiseite geschafft und dem Zugriff der Gläubiger entzogen haben.Foto: Stefan Puchner/Archiv/dpa
Epoch Times14. April 2016
Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft will sich im Laufe des Tages zu Einzelheiten ihrer Anklage gegen den Ex-Drogeriemarktkönig Anton Schlecker äußern.

Nach Angaben der Behörde ist eine Mitteilung geplant; am Mittwoch hatte ein Sprecher bestätigt, dass nach gut drei Jahren Ermittlungsarbeit Anklage gegen den 71 Jahre alten Schlecker und weitere Familienmitglieder erhoben wurde. Sie sollen kurz vor der Schlecker-Pleite Anfang 2012 Millionen beiseite geschafft und dem Zugriff der Gläubiger entzogen haben. Die Familie Schlecker war zunächst nicht zu erreichen.

Über die Anklage hatten auch die „Stuttgarter Zeitung“, „Stuttgarter Nachrichten“ und das „Handelsblatt“. Neben Schlecker hat die Behörde auch Anklage gegen zwei Mitarbeiter einer Wirtschaftsprüfungsfirma erhoben, sagte ein Sprecher und bestätigte damit einen Bericht der „Wirtschaftswoche“.

Schlecker selbst ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft wegen vorsätzlichen Bankrotts in mehreren Fällen angeklagt, seine Frau Christa und seinen beiden Kindern Meike und Lars wegen Beihilfe zum Bankrott. Schleckers Kinder müssen sich demnach auch wegen Insolvenzverschleppung und Untreue verantworten.

Die Stuttgarter Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität ermittelte drei Jahre lang im Fall Schlecker. Auf Bankrott steht eine Strafe von bis zu fünf Jahren Haft. Bei besonderes schweren Fällen bis zu zehn Jahren Haft – das trifft nach dem Bericht des „Handelsblatts“ auf gleich dreizehn „Bankrott“-Straftaten Schleckers zu. Derzeit prüfe demnach das Landgericht Stuttgart, ob es ein Hauptverfahren eröffnet.

Europas ehemals größte Drogeriekette Schlecker hatte im Januar 2012 Insolvenz angemeldet. Etwa 25 000 Menschen verloren ihren Arbeitsplatz. Die Gläubiger forderten rund eine Milliarde Euro. Das Handelsunternehmen aus Baden-Württemberg hatte zu seinen Bestzeiten rund 9000 Märkte im In- und Ausland.

(dpa)


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