Wird die EZB den Strafzins verschärfen?

Titelbild
Wolken ziehen über der Zentrale der Europäischen Zentralbank (EZB) im Frankfurter Osten hinweg.Foto: Arne Dedert/dpa
Epoch Times25. Juli 2019

Europas Währungshüter stehen angesichts eingetrübter Konjunkturaussichten und schwacher Inflation bereit, ihren Anti-Krisenkurs zu verschärfen.

Den Leitzins dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer Sitzung heute in Frankfurt unverändert auf dem Rekordtief von null Prozent belassen. Spekuliert wird aber über eine Verschärfung des Strafzinses.

Derzeit müssen Geschäftsbanken 0,4 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken. Die Währungshüter wollen die Institute mit dem Negativzins dazu bringen, mehr Kredite zu vergeben. Dies soll die Wirtschaft ankurbeln und zugleich die Inflation anheizen.

Oberstes Ziel der EZB ist eine mittelfristige Teuerungsrate von knapp unter 2,0 Prozent – weit genug entfernt von der Nullmarke.

Dauerhaft niedrige Zinsen bremsen Wirtschaft

Denn dauerhaft niedrige oder auf breiter Front sinkende Preise können Unternehmen und Verbraucher verleiten, Investitionen aufzuschieben. Das bremst die Wirtschaft. Im Juni lag die Teuerungsrate im gemeinsamen Währungsraum bei 1,3 Prozent.

Die Ergebnisse der Ratssitzung werden am Nachmittag (13.45 Uhr) verkündet. Der Ende Oktober scheidende EZB-Präsident Mario Draghi hatte jüngst zusätzliche Zinssenkungen und weitere Anleihekäufe als denkbar bezeichnet.

Eine Entscheidung über eine Wiederaufnahme des vor allem in Deutschland umstrittenen Anleihekaufprogramms erwarten die meisten Beobachter zunächst aber nicht.

Damit sei nur dann zu rechnen, wenn die Eurozone in eine Rezession rutsche und deshalb neue Deflationsängste aufkommen würden, sagte Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion