Soll die Arbeit von Robotern besteuert werden?

Gewerkschafter und Ökonomen lehnen eine Steuer für den Einsatz von Robotern ab. Post-Chef Frank Appel hatte angeregt, in Zukunft bei der Arbeit von Menschenhand auf die Mehrwertsteuer zu verzichten und nur noch die Arbeit von Robotern zu besteuern.
Titelbild
2015 in Suzhou, China. In dem Restaurant arbeiten vier Roboter in der Küche zur Zubereitung der Speisen, einer im Empfang und zehn als Kellner.Foto: VCG/VCG via Getty Images
Epoch Times17. Juli 2016

Post-Chef Frank Appel regte in einem Interview an, in Zukunft bei der Arbeit von Menschenhand auf die Mehrwertsteuer zu verzichten und nur noch die Arbeit von Robotern zu besteuern. „Warum denn nicht? Man sollte das zumindest einmal durchdenken. Lebensmittel etwa sind ja auch vergünstigt bei der Mehrwertbesteuerung“, hatte Appel der „Welt“ gesagt.

Ifo-Präsident Clemens Fuest kritisiert die Idee, weil der Staat zugleich die Entwicklung von Robotern fördere. „Gleichzeitig Extrasteuern auf Roboter einzuführen wäre widersprüchlich.“

Der Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen sagt der „Welt“: „Den technischen Fortschritt auszubremsen, um Arbeitnehmer zu beschützen, wird über kurz oder lang nicht funktionieren.“

Gewerkschafter und Ökonomen lehnen ebenfalls eine Steuer für den Einsatz von Robotern ab. „Die Debatte um die Robotersteuer lenkt von den zentralen Herausforderungen ab“, sagte der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, der „Welt am Sonntag“.

Der rasante Wandel der Arbeitswelt müsse offensiv angegangen werden. Dazu gehörten mehr Investitionen in Weiterbildung, in die Gestaltung der digitalen Arbeitswelt und den Ausbau der Mitbestimmung der Beschäftigten. Nur so lasse sich ein hohes Beschäftigungsniveau sichern.  (dpa)



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