IfW erwartet wachsende Inflation

Titelbild
500-Euro-GeldscheineFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times20. Februar 2021

Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel rechnet für die Zeit nach der Pandemie mit einem Anstieg der Inflation in Deutschland. „Wir sehen bei der Inflationsrate weitere Aufwärtsrisiken“, sagte Stefan Kooths, Leiter des Forschungszentrums Konjunktur und Wachstum im IfW, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben, 19. Februar). Aktuell hätten bereits die Rückkehr zur vollen Mehrwertsteuer sowie die neue Kohlendioxidbesteuerung die Inflation steigen lassen.

Hinzu kommen werde aber noch der Effekt der in letzter Zeit aufgestauten Kaufkraft. „Die Deutschen haben in der Pandemie Geld zurückgelegt für bessere Zeiten“, sagte Kooths. „Wir reden hier über 200 Milliarden Euro, keine Peanuts.“ In dem Moment, in dem die Corona-Beschränkungen wegfielen, könne sich dies in Nachfrage entladen und die Preise klettern lassen, mit Wirkungen bis ins Jahr 2022 hinein.

„Danach, in drei oder vier Jahren, greifen bereits neue preistreibende Faktoren, allen voran Deutschlands ungünstige Demografie“, so der Ökonom. In Deutschland gebe es immer mehr Alte, denen es nicht mehr ums Sparen gehe, sondern um einen guten Lebensabend. Zugleich gebe es immer weniger Junge, die die von den Alten gewünschten Güter herstellen und die von den Alten gewünschten Dienstleistungen erbringen können:

„Höhere Nachfrage trifft auf knappes Angebot: So wird Alterung zum Preistreiber.“ Der IfW-Experte riet dazu, die finanziellen Folgen der demografischen Entwicklung für die Gesellschaft besser einzudämmen. „Gut wäre eine weitere schrittweise Verlängerung der Lebensarbeitszeit“, sagte Kooths. „Je früher und klarer die Politik hier Führung zeigt, umso besser.

Abschied nehmen sollten wir jedenfalls von der weltweit um sich greifenden Fantasie, die Notenbanken könnten die offenen Rechnungen der modernen Gesellschaften bezahlen.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion