SAP stellt sich auf weiter schwere Zeiten ein

Erschwerte Geschäfte durch die Pandemie, gekappte Finanzziele, ein Absturz an der Börse - das Jahr 2020 war kein gutes für SAP. Doch auch für das neue Jahr fallen die Prognosen mager aus.
Titelbild
SAP stellt sich trotz eines halbwegs ordentlichen Schlussquartals im abgelaufenen Jahr auf weiter schwere Zeiten ein.Foto: Uwe Anspach/dpa/dpa
Epoch Times15. Januar 2021

Europas größter Softwarehersteller SAP stellt sich trotz eines halbwegs ordentlichen Schlussquartals im abgelaufenen Jahr auf weiter schwere Zeiten ein.

Nach einem leichten Umsatzrückgang im Jahr 2020 rechnet der vom Börsenwert größte deutsche Dax-Konzern 2021 mit einem Minus beim um Sonder- und Währungseffekte bereinigten Betriebsergebnis – im Extremfall um bis zu 6 Prozent, mindestens aber um 1 Prozent. Eine entsprechende Prognose verkündete das Unternehmen aus dem Rhein-Neckar-Kreis in der Nacht auf Freitag auf Basis vorläufiger Zahlen. Zielsetzungen zur weiteren Umsatzentwicklung oder zum Nettoergebnis 2021 gab es keine.

Für das abgelaufene Jahr vermeldete SAP ein bereinigtes operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern in Höhe von 8,28 Milliarden Euro – das ist ein wenig mehr als im Vorjahr. Blendet man die Sondereffekte aus, konnte SAP beim Betriebsergebnis sogar ein Plus von 48 Prozent auf 6,62 Milliarden Euro vermelden. Diese Entwicklung ist allerdings vor allem dem zwischenzeitlich abgestürzten Börsenkurs geschuldet, der deutlich geringere Aufwendungen für anteilsbasierte Vergütungen als noch 2019 nötig machte. Beim Umsatz steht unter dem Strich für 2020 ein Rückgang von 1 Prozent auf 27,34 Milliarden Euro, zum Nettoergebnis soll es erst am 29. Januar Angaben geben.

Im vierten Quartal schnitt SAP besser ab als von Analysten gemutmaßt, weil vor allem die Lizenzverkäufe nicht so stark fielen wie befürchtet. Die ursprünglichen Jahresziele waren indes deutlich höher – doch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und interne Umstrukturierungen erschwerten SAP die Geschäfte. Nachdem der Tech-Konzern im Herbst überraschend zum wiederholten Male seine Finanzziele für 2020 sowie ein im Vorjahr noch groß ausgerufenes Profitabilitätsversprechen kassiert hatte, stürzte SAP auch an der Börse ab – und ist heute weit von früheren Höchstkursen entfernt.

Dutzende Milliarden Euro an Marktkapitalisierung lösten sich seither in Luft auf, dazu kommt anhaltende Kritik von Kunden: Viele Unternehmen kritisieren eine weiter schlechte Verzahnung der etlichen SAP-Anwendungen. Viel Arbeit für den unter Druck stehenden Vorstandschef Christian Klein (40), der das Unternehmen seit Oktober 2019 leitet – bis April in einer Doppelspitze, seither alleine.

Das Management hatte bereits im Herbst vor den Folgen der Pandemie gewarnt, die die Nachfrage bis mindestens zur Jahreshälfte 2021 belasten dürften. Nun rechnet der Konzern damit, dass die Erlöse mit dem Verkauf von Softwareabos und Lizenzen 2020 stagnieren oder maximal bis um währungsbereinigt 2 Prozent zulegen. Darunter traut SAP der schnell wachsenden Software zur Nutzung über das Internet allerdings ein Wachstum von 13 bis 18 Prozent zu.

Laut einer Erhebung des einflussreichen Anwenderverbandes DSAG, in dem sich Tausende SAP-Kunden zusammengeschlossen haben, hatten im Herbst fast drei Viertel aller befragten Firmen über zurückgehende Umsätze geklagt. Das habe auch Auswirkungen auf die IT-Budgets der SAP-Kunden, hatte DSAG-Chef Jens Hungershausen gesagt. „Es gibt einen großen Anteil, der sagt: Wir forcieren jetzt unsere IT-Projekte. Aber es gibt fast einen genauso großen Teil, der sagt: Wir bremsen unsere Projekte jetzt ein bisschen ein, verzögern sie. Das dürfte bis Mitte nächsten Jahres erst mal so bleiben.“ (dpa)



Unsere Buchempfehlung

Wirtschaftskrisen können geschaffen und genutzt werden, um Aufstände und Revolutionen zu fördern. Sozialistische Bewegungen werden in Krisenzeiten leicht als „Retter“ angesehen.

Die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre war der kritische Augenblick, in dem Europa und die Vereinigten Staaten den Weg zu „Big Government“ (ein übermäßig großer Verwaltungsapparat) und dem heutzutage weit verbreiteten Interventionismus einschlugen. Die Finanzkrise im Jahr 2008 wirkte sich ebenfalls günstig für die Ausweitung einer linksgerichteten Politik aus.

Sozialistische Ideen gelten leicht als „Rettungsweg“ aus der Krise, wenn Politiker verzweifelt nach Lösungen suchen. Doch dies bedeutet, einen Pakt mit dem Teufel zu schließen.

Genau darum geht es im 9. Kapitel des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“, es trägt den Titel: „Die kommunistische Wohlstandsfalle“. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion