Bahn bietet GDL formale Schlichtung an

Eine „Einigung wird nur im Dialog am Verhandlungstisch gelingen“ sagt die Deutsche Bahn. Und hat die Lokführergewerkschaft zu Verhandlungen am Montag eingeladen.
Titelbild
Viele Menschen lehnen die Streiks der GDL mittlerweile ab.Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times10. März 2024

Die Deutsche Bahn (DB) hat die Lokführergewerkschaft GDL erneut zu Tarifverhandlungen am Montag eingeladen – ohne ein neues Angebot vorzulegen. Man sage aber ausdrücklich zu, „im Gesprächsverlauf Angebote und Lösungen direkt am Verhandlungstisch zu erörtern und zu unterbreiten“, teilte das Unternehmen am Sonntag mit.

„Wir sind überzeugt, dass uns eine Einigung nur im Dialog am Verhandlungstisch gelingen wird“, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler.

Zeitnaher Tarifabschluss angestrebt

In dieser „sehr weit fortgeschrittenen Phase der Verhandlungen“ in einen schriftlichen Austausch von Angeboten und Antworten überzugehen, sei „nicht zielführend“. Die DB bekräftigte, „auf Basis des von den Moderatoren vorgeschlagenen Gesamtpakets“ die Verhandlungen zu Ende führen zu wollen. Dazu gehöre auch eine 36-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, hieß es.

Sollte die GDL diesen Weg nicht einschlagen wollen, sei die DB alternativ auch bereit, in eine „formale Schlichtung“ einzutreten, so der Konzern weiter. Ziel sei es, „zeitnah“ zu einem Tarifabschluss zu kommen, sagte Seiler.

Eine Schlichtung würde bedeuten, dass eine oder zwei Personen als neutrale Dritte eingesetzt werden, um einen Tarifabschluss zu erzielen. Anders als die bereits eingesetzten Moderatoren gestalten Schlichter im Verfahren die Verhandlungsführung nach Ablauf und Inhalt. Zudem steht am Ende einer Schlichtung ein Schlichterspruch, falls sich die Tarifvertragsparteien nicht einvernehmlich verständigen konnten.

Antwort der GDL steht noch aus

Es war zunächst unklar, wie die GDL auf die Ankündigung des Unternehmens reagieren wird. Die Gewerkschaft hatte der Bahn eine Frist bis Sonntag um 18 Uhr gesetzt, um ein neues und verbessertes Tarifangebot schriftlich vorzulegen. Nur dann stehe man zu Verhandlungen bereit, hatte die GDL am Freitag mitgeteilt.

Die Vermittler hatten zuvor eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit in zwei Stufen von 38 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich bis 2028 vorgeschlagen. Der GDL genügt das in der vorgeschlagenen Form jedoch nicht.

In einem Brief vom 8. März an die Verhandlungsführer der Bahn zeigte sich die GDL zudem unzufrieden mit der bislang angebotenen Lohnerhöhung und der Laufzeit des Tarifvertrages. 30 Monate seien zu lang. Nach Darstellung der GDL dringt die Bahn zudem auf den Wegfall bisheriger Urlaubswahlmodelle, was nicht zu akzeptieren sei. (dts/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion