Deutsches Handwerk sucht 180.000 Unternehmensnachfolger

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Graffiti-EntfernungFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times25. Oktober 2015

Nach den Fachkräften und Auszubildenden fehlt es im Handwerk nun auch an Unternehmern, die einen Betrieb übernehmen wollen: Über 180.000 Inhaber suchen bis zum Jahr 2020 einen Nachfolger, berichtet die „Welt“ unter Berufung auf eine Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). In den nächsten fünf Jahren sollen 18,2 Prozent aller Betriebe übergeben werden. Weitere 6,6 Prozent werden schließen.

Von den größeren Betrieben mit mehr als vier Mitarbeitern stehen gar mehr als 25 Prozent zur Übergabe an. „Handwerker mit Unternehmergeist sind gesucht! Ihre Karrierechancen sind ausgezeichnet. Denn in allen Bereichen brummt die Konjunktur“, so wirbt ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer um Nachwuchs. Die größte Übergabewelle läuft der Umfrage zufolge im Lebensmittelhandwerk, wo etwa jeder dritte Bäcker in den Ruhestand gehen will. Am Bau ist es dagegen nur jeder fünfte Inhaber. Das größte Problem für die Betriebe bei der Übergabe: Sie finden keinen geeigneten Nachfolger. 26,8 Prozent der mehr als 9.200 befragten Unternehmen klagen über einen Mangel an Kandidaten. Aufgrund der demografischen Entwicklung schrumpft die Altersgruppe der besonders gründungsaktiven und übernahmewilligen 25- bis 45-Jährigen. Die Zahl der potenziellen Nachfolger wird damit immer kleiner. Hinzu kommt der Trend zum Studium, der das Handwerk vor Nachwuchsprobleme stellt. Vor allem die mittelgroßen Handwerksbetriebe mit fünf bis 19 Beschäftigten sind betroffen, mehr als ein Drittel findet keinen neuen Chef.“Junge Menschen, die eine Firma gründen oder übernehmen möchten, müssen vom Staat noch besser unterstützt werden“, sagte Handwerkspräsident Wollseifer der „Welt“. „Künftige Manager können kostenlos bis zum Masterabschluss studieren, Meisterschüler werden bei der Ausbildung zum Unternehmer im Vergleich deutlich geringer finanziell unterstützt“, kritisierte er. „Unternehmergeist darf nicht bestraft werden.“

(dts Nachrichtenagentur)



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