Trumpf-Chefin ruft zum Widerstand gegen US-Präsident Trump auf

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Donald Trump am 20.01.2017Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times12. März 2017

Die Chefin des Maschinen- und Anlagenbauers Trumpf, Nicola Leibinger-Kammüller, fordert die Wirtschaft in Deutschland auf, US-Präsident Donald Trump wegen seiner Politik des Protektionismus die Stirn zu bieten. „Unternehmer und Manager müssen klar Stellung beziehen und die Politik von Abschottung und Protektionismus anprangern“, sagte die Unternehmerin der „Welt am Sonntag“. Genau jetzt gelte es, Einfluss geltend zu machen und zu überzeugen, dass bei dieser Art von Politik am Ende alle verlieren werden.

„Das Verhalten von Trump ist schlichtweg unangemessen und schädlich“, kritisierte Leibinger-Kammüller. Dass Trumpf zum einen in den USA produziert und zum anderen Komponenten dorthin exportiert, kann Leibinger-Kammüller dabei nicht von Kritik abhalten. „Natürlich muss ich die Interessen der Firma im Auge behalten. Andererseits empfinde ich es aber auch als meine Pflicht, Missstände anzusprechen“, sagte sie. Denn die ersten Auswirkungen seien schon jetzt zu spüren. „Kunden in Mexiko zum Beispiel haben bereits Aufträge storniert. Und Visa für Servicetechniker werden komplizierter.“ Ihre Hoffnung sei noch, dass Trump möglichst schnell erkenne, dass die industrielle Basis in Amerika etwa im Maschinenbau weitgehend verschwunden sei – und dass sie nicht von heute auf morgen zurückkehren werde. „Die USA sind daher auf Firmen aus dem Ausland angewiesen.“ Die Lage in den USA liegt Leibinger-Kammüller aber nicht nur aus geschäftlichen Gründen am Herzen. „Ich bin in den USA geboren. Und ich bin immer wieder begeistert, wenn ich drüben bin. Dieses Land ist großartig. Da schmerzt es umso mehr, wenn ich mir die aktuelle Entwicklung ansehe“, sagte die Unternehmerin. „Die Menschen dort haben eine bessere Führung verdient. Mit dem aktuellen Kurs sehe ich Freiheit und Wohlstand in den USA massiv in Gefahr – und langfristig vielleicht auch die globalen Kräfteverhältnisse.“ Amerika habe schließlich eine Führungsrolle, könne sie momentan aber nicht mehr ausfüllen. Sorgen macht sich Leibinger-Kammüller aber auch um den Standort Deutschland. „Die Politik tut einiges, um den industriellen Kern und damit die Keimzelle für den Wohlstand in Deutschland zu gefährden“, kritisierte die geschäftsführende Gesellschafterin von Trumpf. „Die Unternehmen spüren mittlerweile ganz deutlich eine emotionale Entfremdung und orientieren sich daher ins Ausland. Was aber einmal weg ist, kommt üblicherweise nicht wieder zurück.“ Statt Mindestlohn, Frührente, Frauenquote, Entgeltgleichstellungsgesetz, Anti-Stress-Verordnung und immer neuer Dokumentationspflichten sei endlich wieder ein klares Bekenntnis zur Wirtschaft nötig. Leibinger-Kammüller forderte in diesem Zusammenhang eine ausbalancierte Energie- und Klimapolitik, steuerliche Anreize für Innovationen im Mittelstand und liberale Arbeitszeitmodelle. „Die Politik nimmt derzeit leider vieles für selbstverständlich, das hart erarbeitet ist und leicht wieder verloren gehen kann.“ (dts)



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