Viele Callcenter-Beschäftigte arbeiten für Niedriglohn
Mehr als jeder zweite Beschäftigte in der Callcenter-Branche arbeitet zu Niedriglöhnen. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums eine Frage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ in ihren Samstagausgaben berichten.
Demnach bekamen Mitte vergangenen Jahres 53,5 Prozent der Arbeitnehmer mit Vollzeitjob in Callcentern weniger als 2.139 Euro brutto im Monat. Sie lagen damit unterhalb der Niedriglohn-Schwelle von zwei Dritteln des mittleren Entgelts.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Callcenter-Beschäftigten gestiegen – von 90.456 Mitte 2010 auf 134.249 Ende Juni vergangenen Jahres. Linken-Sozialexpertin Zimmermann sagte dem RND, während die Callcenter-Branche wachse, speise sie ihre Beschäftigten mit Niedriglöhnen ab.
„Sie verdienen in der Regel deutlich weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in unternehmenseigenen Inhouse-Callcentern. Infolge dieses Lohndumpings zahlt es sich für viele Unternehmen aus, ihren Kundenservice auszulagern“, so die Bundestagsabgeordnete.
„Das A und O für gute Löhne sind Tarifverträge.“ Zimmermann verwies auf Gewerkschaftsangaben, wonach es kaum tarifgebundene Callcenter-Unternehmen gebe und sprach sich für Regelungen aus, um Tarifverträge künftig leichter für allgemeinverbindlich erklären lassen zu können. Außerdem müsse der gesetzliche Mindestlohn auf zwölf Euro pro Stunde angehoben werden. (dts)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion