Viele Callcenter-Beschäftigte arbeiten für Niedriglohn

Die Zahl der Callcenter-Beschäftigten steigt, doch die Löhne sind deutlich niedriger als bei denen, die in unternehmenseigenen Callcentern arbeiten. Die Hälfte liegt unterhalb der Niedriglohn-Schwelle.
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Ein Arbeitnehmer darf nur dann die Arbeit verweigern, wenn es in seinem Unternehmen schon eine konkrete Infektion gibt und der Arbeitgeber keine Schutzmaßnahmen einführt.Foto: iStock
Epoch Times18. Mai 2019

Mehr als jeder zweite Beschäftigte in der Callcenter-Branche arbeitet zu Niedriglöhnen. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums eine Frage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ in ihren Samstagausgaben berichten.

Demnach bekamen Mitte vergangenen Jahres 53,5 Prozent der Arbeitnehmer mit Vollzeitjob in Callcentern weniger als 2.139 Euro brutto im Monat. Sie lagen damit unterhalb der Niedriglohn-Schwelle von zwei Dritteln des mittleren Entgelts.

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Callcenter-Beschäftigten gestiegen – von 90.456 Mitte 2010 auf 134.249 Ende Juni vergangenen Jahres. Linken-Sozialexpertin Zimmermann sagte dem RND, während die Callcenter-Branche wachse, speise sie ihre Beschäftigten mit Niedriglöhnen ab.

„Sie verdienen in der Regel deutlich weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in unternehmenseigenen Inhouse-Callcentern. Infolge dieses Lohndumpings zahlt es sich für viele Unternehmen aus, ihren Kundenservice auszulagern“, so die Bundestagsabgeordnete.

„Das A und O für gute Löhne sind Tarifverträge.“ Zimmermann verwies auf Gewerkschaftsangaben, wonach es kaum tarifgebundene Callcenter-Unternehmen gebe und sprach sich für Regelungen aus, um Tarifverträge künftig leichter für allgemeinverbindlich erklären lassen zu können. Außerdem müsse der gesetzliche Mindestlohn auf zwölf Euro pro Stunde angehoben werden. (dts)



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