Volkswagen wurde jahrelang von Hackern bespitzelt

Im Jahr 2010 begannen Hacker, mutmaßlich aus China, Volkswagen auszuspionieren. Über Jahre hinweg sollen sie 19.000 Dateien gestohlen haben.
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VW-Logo (Archiv)Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times20. April 2024

Hacker, die mutmaßlich aus China stammten, spionierten Volkswagen jahrelang aus. Das zeigen mehr als 40 interne Dokumente, über die der „Spiegel“ berichtet.

Anhand der Papiere lässt sich ein groß angelegter, bislang unbekannter Cyberangriff auf Volkswagen rekonstruieren. Das offensichtliche Ziel: Know-how aus dem damals größten Autokonzern der westlichen Welt.

Die Hacker nahmen VW bereits 2010 ins Visier. 2011 und 2012 entwendeten sie Daten. 2013 verschafften sie sich Administratorrechte und damit weitreichende Zugriffsmöglichkeiten. Kaum ein halbes Jahr später, im Juni 2014, waren die Datendiebe wieder da.

19.000 Dateien gestohlen

Alle Attacken seien von denselben Tätern ausgegangen, das ist die Theorie, die laut einer internen Analyse des Konzerns am wahrscheinlichsten erscheine. Bis zu 19.000 Dateien sollen die Angreifer erbeutet haben.

Als identifizierte Ziele notierte der Konzern unter anderem Ottomotoren-Entwicklung, Getriebeentwicklung und Doppelkupplungsgetriebe. Auch auf Konzepte alternativer Antriebstechnologien wie Elektromobilität oder Brennstoffzellen hatten es die Unbekannten offenbar abgesehen.

„Sie waren interessiert an Getriebesteuerungssoftware, an technischen Handbüchern, wie man zum Beispiel das Direktschaltgetriebe programmiert“, berichtet einer der Experten, die mit dem Fall vertraut sind.

VW bestätigt Vorfall, China spricht von Gerüchten

VW bestätigte den Vorfall, sagte aber, dass er zehn Jahre zurückliege. Der Konzern habe die IT-Sicherheit bereits zuvor, aber auch im Nachgang „massiv verstärkt“. Darüber, wer die Cyberattacke verursacht habe, wolle man nicht spekulieren.

Die chinesische Botschaft in Berlin spricht auf Nachfrage von Gerüchten und Unwahrheiten, gestreut von Menschen in den USA und anderen westlichen Ländern. Das seien „empörende Vorwürfe, die wir entschieden zurückweisen“.

Spur bis zur Volksbefreiungsarmee

Man habe die IP-Adresse der Hacker bis nach Peking zurückverfolgen können, sagte ein Insider, der mit dem Vorgang vertraut ist. Die Spur führe direkt zur Volksbefreiungsarmee. Zum Schluss habe indes ein eindeutiger Beweis gefehlt. Nahezu alle Experten, mit denen der „Spiegel“ und das ZDF sprachen, darunter auch Mitarbeiter deutscher Sicherheitsbehörden, halten jedoch einen Angriff chinesischer Staatshacker für hoch wahrscheinlich. (dts)



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