Studie: Blutplasma für Covid-19-Patienten „kein Wundermittel“

Als im Frühjahr immer mehr schwerkranke Covid-19-Patienten behandelt werden müssen, heißt eine Hoffnung: Rekonvaleszentenplasma. Ein Dreivierteljahr später ziehen Fachleute ein vorsichtiges Fazit.
Titelbild
Beutel mit Blutplasma liegen in der Herstellungsabteilung des DRK-Blutspendedienst vor dem Gefriergerät.Foto: picture alliance / Christian Charisius/dpa/dpa
Epoch Times23. Dezember 2020

An der Uniklinik Regensburg wurde im April als einer der ersten in Deutschland ein schwer erkrankten Covid-19-Patient mit Rekonvaleszentenplasma behandelt.

Die Wirksamkeit der Methode, bei der Antikörper aus dem Blutplasma genesener Corona-Infizierter jenen Patienten helfen soll, bei denen sich im Blut keine Antikörper bilden, ist umstritten.

Bei dem Patienten in Regensburg jedenfalls wurde das heimtückische Virus eliminiert und konnte im Blut nicht mehr nachgewiesen werden. Nach 14 Wochen im Koma, davon lange an die Lungenmaschine angeschlossen, hatte er es geschafft. Körperliche Folgen der Erkrankung sind aber weiterhin präsent.

Das Paul-Ehrlich-Institut genehmigte Studie zur Blutplasma-Behandlung

Bundesweit hatten Universitätskliniken im April um Blutplasma-Spenden gebeten. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) genehmigte eine große Studie (Capsid) hierzu, an der sich Kliniken aus dem ganzen Land beteiligen. Ein Dreivierteljahr später fällt ein vorsichtiges Fazit von Fachleuten zur Behandlung von Covid-19-Patienten mit Blutplasma durchwachsen aus.

In der Uniklinik in Regensburg sind seit April etwa 90 Menschen mit der Methode behandelt worden. Thomas Müller, Leiter der Intensivmedizin, bilanziert:

„Die Gabe von Rekonvaleszentenplasma ist kein Wundermittel.“ Für bestimmte Patienten könne sie aber eine unterstützende Maßnahme sein. Das gelte vor allem für Patienten, die sich in einem frühen Stadium der Erkrankung befinden beziehungsweise bei denen Covid-19 einen mittelschweren Verlauf nimmt.

„Bei Covid-19 gibt es noch keine wirklich effektive Therapie“, sagt Müller. Patienten mit schweren Symptomen werden – wenn die Sauerstoffgabe nicht mehr ausreicht – in der Regel beatmet oder gar an die Lungenmaschine angeschlossen. Zudem können sie das zugelassene Cortisonpräparat Dexamethason und die antivirale Arznei Remdesivir erhalten.

RKI: Transfusion bei Covid-19 „könnte vorteilhaft sein“

Beim Robert Koch-Institut (RKI) heißt es, die virusspezifischen neutralisierenden Antikörper „scheinen eine Schlüsselrolle bei der Viruselimination“ zu spielen. In dem Blutplasma befänden sich zudem unter anderem Proteine wie das entzündungshemmende Zytokin, so dass eine Transfusion bei Covid-19 „vorteilhaft sein könnte“.

Auch Holger Hackstein, Leiter der Transfusionsmedizin an der Uniklinik Erlangen, sieht gewisse Vorteile für Patienten in einem frühen Erkrankungsstadium. Bekomme ein Patient, der keine Antikörper gebildet hat, Blutplasma verabreicht, gehe die Virenlast zumeist zurück und auch die Entzündungswerte verbesserten sich, sagt er.

Der Patient der Regensburger Uniklinik ist im Nachhinein froh über die Möglichkeit der Blutplasma-Gabe. Ihr Anteil an der Genesung ist jedoch unklar. Der 52-Jährige kämpft sich jetzt in sein früheres Leben zurück. Er muss alles neu lernen: laufen, sprechen, essen.

Eine so lange Zeit im Koma führe bei den Patienten zu eine schweren Muskelatrophie, die sich auch auf die Nerven auswirke, erläutert Helge Matrisch, Chef der Neurologie in der Rehaklinik Schaufling. Zudem bedeute Covid-19 einen erheblichen Sauerstoffmangel im Blut. Nach dem Koma seien die Patienten nicht in der Lage, auch nur den Arm leicht anzuheben. Die Reha dauere meist Monate und Jahre. (dpa/er)



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