Kolumne: MELIORATIONISMUS – Entscheidung für das Bessere

Von 6. September 2013

Die Etymosophie-Kolumne von Roland R. Ropers erscheint wöchentlich exklusiv in der EPOCH TIMES Deutschland.

Viele Menschen streben das Bestmögliche im Leben an. Der Lateiner drückt dies in den Steigerungsformen aus: „bonus“ (gut), „melior“ (besser), „optimus“ (der Beste, „optimum“ = das Beste). In der Linguistik kennen wir das Wort „Melioration“, der Bedeutungswandel zum Besseren hin; das Gegenteil ist „Pejoration“ (schlechter) – die Steigerungsformen: „malus“, „peior“, „pessimus“.

In der Schöpfungsgeschichte des Alten Testaments ist vom Baum der Erkenntnis und von verbotenen Früchten die Rede. Das später benutzte Wort „Apfel“ ist ein Übersetzungsfehler, zumal es im Orient keine Äpfel gab. Dennoch ist es interessant, dass in der lateinischen Sprache ein enger Zusammenhang besteht zwischen „Apfel“ und dem „Bösen, Übel“.

lat.: „malum" = Apfel
lat.: „malum" = das Böse, das Übel
lat.: „malus" (Adjektiv) = schlecht, böse
lat.: „malus" (masc.) = der Mastbaum
lat.: „malus" (fem.) = der Apfelbaum

Den wichtigen Erkenntnisprozess und den notwendigen Bedeutungswandel für eine bessere Sprache habe ich mit einem neuen Sanskritwort zum Ausdruck gebracht: „Jivanmuktananda“ = Glückseligkeit, zu Lebzeiten befreit zu sein.

Wo immer wir auch sind, offenbart sich die Wirklichkeit des Universums, die Urquelle unserer ewigen Heimat im Hier und Jetzt. Wir müssen nicht weit reisen, um in unser innerstes Wesen zu gelangen. Gerade da, wo wir im Augenblick sind, befindet sich der Ort der Erkenntnis. Wissen und Weisheit füllen den Raum von Wort, Klang und Stille, und plötzlich steht eine Tür offen, ist ein Weg zum Zentrum des Lebens frei. Das hängt nicht von äußeren Umständen ab, sondern von unserer Sicht und Ausrichtung.

Gerade da, wo wir jetzt sind, geschieht auch die Verwandlung. Das Wesentliche ist hier und jetzt, unzerstörbar und unsterblich. Unser wahres Wesen anderswo zu suchen bedeutet, uns im Außen zu verirren und uns dort zu verlieren.

Im 63. Kapitel des „Tao Te King“ von Lao Tse lesen wir:

„Pflege bei allem, was du tust, das Nicht-Tun.
Handle, ohne einzugreifen.
Genieße das, was keinen Geschmack hat.
Mach größer, was klein ist.
Und vermehre das Wenige.
Tu Gutes dem, der dir ein Unrecht getan hat.
Plane das Schwierige, solange es noch einfach ist.
Tu das Große, solange es noch klein ist.
Denn die schwierigen Dinge auf der Welt fangen stets einfach an.
Und die großen Dinge fangen stets klein an.
Weil der Weise nie nach Größe strebt,
kann er seine Größe verwirklichen.
Wer voreilig Versprechen macht, hält selten Wort.
Wer gemeinhin die Dinge auf die leichte Schulter nimmt,
stößt oft auf Schwierigkeiten.
Deshalb betrachtet sogar der Weise gewisse Dinge als schwierig.
So findet er letzten Endes nichts schwierig."

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Der Religionsphilosoph Roland R. Ropers ist Autor und Herausgeber etlicher Bücher:

Was unsere Welt im Innersten zusammenhält: Hans-Peter Dürr im Gespräch mit bedeutenden Vordenkern, Philosophen und Wissenschaftlern von Roland R. Ropers und Thomas Arzt; 2012 im Scorpio Verlag

Eine Welt – Eine Menschheit – Eine Religion von Bede Griffiths und Roland R. Ropers

Gott, Mensch und Welt. Die Drei-Einheit der Wirklichkeit von Raimon Panikkar und Roland R. Ropers

Die Hochzeit von Ost und West: Hoffnung für die Menschheit von Bede Griffiths und Roland R. Ropers

Geburtsstunde des neuen Menschen. Hugo Makibi Enomiya-Lassalle zum 100. Geburtstag von Roland R. Ropers

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