Kämpfe mit Taliban um ostafghanische Stadt Gasni gehen weiter
Kabul (dpa) - Drei Tage nach einem großangelegten Angriff auf die afghanische Provinzhauptstadt Gasni haben sich islamistische Talibankämpfer auch am Sonntag Gefechte mit Sicherheitskräften geliefert. Umkämpft waren in der strategisch gelegenen…
Drei Tage nach einem großangelegten Angriff auf die afghanische Provinzhauptstadt Gasni haben sich islamistische Talibankämpfer auch am Sonntag Gefechte mit Sicherheitskräften geliefert. Umkämpft waren in der strategisch gelegenen Stadt im Osten unter anderem eine Polizei- und Geheimdienstzentrale sowie der Sitz der Regionalregierung, wie der Provinzrat Nasir Ahmad Fakiri berichtete. Diese Einrichtungen hätten die Regierungstruppen aber bisher halten können. Die meisten Viertel befinden sich aber unter Kontrolle der Extremisten, wie ein Senator der Provinz, Mohammad Rahim Hasanjar, der Deutschen Presse-Agentur sagte.Hunderte Talibankämpfer hatten am Freitag die Stadt gestürmt, bereits zuvor hatten sie über Wochen hinweg einzelne Stadtteile angegriffen. Gasni liegt an einer wichtigen Nord-Süd-Straße, die die größten Städte des Landes verbindet, die Hauptstadt Kabul und Kandahar. Ihr Verlust an die Taliban wäre ein große Niederlage für die Regierung.Auf beiden Seiten habe es bei den Kämpfen Tote gegeben, sagte Fakiri. Nach Angaben vom Freitag wurden mindestens 16 Menschen getötet und 30 weitere verletzt, der Großteil von ihnen Sicherheitskräfte. Die aktuelle Zahl sei aber nicht bekannt, sagte Fakiri. Die Telefon- und Handyverbindungen waren weiter unterbrochen, schon seit Freitag dringen praktisch keine Nachrichten mehr aus der Stadt.Die Nachrichten über die Lage in Gasni blieben weiter unklar oder widersprüchlich. Am Samstag hatte die Regierung noch verkündet, bedeutenden Boden gegen die Taliban gutgemacht zu haben. Doch Hasanjar sagte, eine Verstärkung aus Kabul befinde sich ein bis zwei Kilometer nordöstlich von Gasni und sei nicht weiter vorgedrungen. Die Taliban hatten große Teile Afghanistans von 1996 bis zur US-geführten Intervention 2001 regiert. Seit dem Ende der Nato-Kampfmission Ende 2014 greifen sie wieder verstärkt an.
(dpa)
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