UN-Menschenrechtsbüro: Hexenjagd auf Andersdenkende in Nicaragua
Genf/Managua (dpa) – Eine Gruppe von UN-Experten hat die Regierung Nicaraguas aufgefordert, Repressionen gegen Andersdenkende zu beenden. «Wir sind bestürzt, dass viele Menschenrechtsverteidiger, Journalisten und andere abweichende Stimmen…
Genf/Managua (dpa) – Eine Gruppe von UN-Experten hat die Regierung Nicaraguas aufgefordert, Repressionen gegen Andersdenkende zu beenden. «Wir sind bestürzt, dass viele Menschenrechtsverteidiger, Journalisten und andere abweichende Stimmen kriminalisiert und mit unbegründeten und unverhältnismäßigen Anschuldigungen wie „Terrorismus“ angeklagt werden», hieß es in einer Mitteilung des Menschenrechtsbüros der Vereinten Nationen am Donnerstag. Die Regierung unter Präsident Daniel Ortega veranlasse weiterhin Entlassungen von Ärzten und Krankenschwestern, die verletzten Demonstranten halfen, so die UN-Experten. Das Büro sprach von einer Hexenjagd gegen Andersdenkende. Einschüchterungen, Drohungen, willkürliche Festnahmen und Misshandlungen seien in dem mittelamerikanischen Land an der Tagesordnung, klagte das UN-Büro an. Die politische Krise in Nicaragua hatte Mitte April nach einer geplanten Sozialreform begonnen. Die Regierung zog die Reform zurück, die Menschen demonstrierten aber weiterhin für einen Rücktritt des autoritären Präsidenten. Seit Beginn der Auseinandersetzungen sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mehr als 450 Menschen getötet, mehr als 2000 verletzt und Hunderte festgenommen worden.
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