Freibad-Ärger: Randalegruppen, Brandanschläge und Glasscherben

In manchen deutschen Freibädern ging es dieser Tage heiß her, teilweise im wahrsten Sinne des Wortes. Glücklicherweise sind das aber nur Einzelfälle.
Titelbild
Abkühlung im Pool (Symbolbild).Foto: iStockPhoto/dragana991
Von 26. Juli 2023

Sommer, Sonne, Freibadwetter – für manchen sind die Temperaturen zu heiß für das Gemüt. In Berlin wurde aus mehreren Freibädern von Randalen berichtet, sodass diese vorzeitig geschlossen werden mussten und strengere Einlassregeln einführten.

Bundesweit wurde darüber berichtet und strenge Maßnahmen gegen aggressive Badegäste gefordert. Doch dieser Tage gibt es auch andere Meldungen aus Freibädern in Deutschland, die weniger brisant in den Medien erscheinen.

Emden: Wiedereröffnung nach Brandanschlag

So berichtet der NDR, dass das Van-Ameren-Bad im ostfriesischen Emden, ganz im Nordwesten des Bundeslandes Niedersachsen, ab heute wieder geöffnet habe – wenn auch im Notbetrieb. Seit 6 Uhr konnten die ersten Badegäste bei kühlen 13 Grad Celsius Lufttemperatur ihre Bahnen ziehen.

Zwei Wochen lang war das Bad nach einem Brand geschlossen. Auch heute noch ist die Brandstelle weiträumig abgesperrt. „Da unser Gebäude zerstört ist, gibt es keine Umkleidekabinen mehr. Es stehen aber zwei Container als Sammelumkleiden bereit. Toiletten befinden sich ebenfalls in Containern. Diese Einrichtungen findet ihr auf dem Beachvolleyballfeld“. Statt Duschen gibt es zum Abbrausen die Durchschreitebecken am Beckenrand, informiert der Förderverein.

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Man lässt sich nicht unterkriegen: „Jetzt erst recht!“. Der Eintritt zur Wiedereröffnung am 25. Juli ist frei. Das Feuer entstand in der Nacht zum 11. Juli – ein Millionenschaden. Bürger spendeten bereits mehr als 270.000 Euro, um das Bad zu unterstützen, erklärte der Förderverein. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und ermittelt gegen unbekannt.

Was war geschehen?

Wie die Feuerwehr Emden am 11. Juli berichtete, hatten Anrufer gegen 4 Uhr morgens einen Feuerschein über dem Freibad gesehen, der immer größer wurde. Dicker Rauch lag in der Luft.

„Leider konnte der Umkleide- und Sanitärbereich größtenteils nicht mehr gerettet werden. Anschließend wurden Teile des Daches mit einem Bagger entfernt, um auch die letzten Glutnester ablöschen zu können“, hieß es in einer Facebook-Meldung der Feuerwehr.

Anwohner der Gegend wurden wegen der starken Rauchentwicklung gewarnt, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Verletzt worden sei glücklicherweise niemand. Die Feuerwehr wollte in dem Post noch einen „Link zu einer Spendenaktion teilen, die sich an den ehrenamtlichen Verein hinter dem Freibad richtet“.

Hannover: Glasscherben in Becken und Gelände

Wenige Tage zuvor öffnete auch ein anderes Bad wieder, das Naturbad Hainholz in Hannover. Am 20. Juli hieß es: „Nach sehr gründlichen und intensiven Reinigungsmaßnahmen mit Hilfe eines Saugroboters ist nun die Verkehrssicherheit wiederhergestellt“, erklärte die Stadt Hannover nach NDR-Angaben.

Einige Tage zuvor, in der Nacht auf Samstag, 15. Juli, waren Unbekannte in das Gelände eingedrungen und hatten randaliert. Scherben von zuvor zerschlagenen Glasflaschen wurden überall verteilt, auch im Schwimmbecken.

Sowohl Becken als auch Gelände mussten aufwendig von den Scherben gereinigt werden. Unter anderem waren Taucher in den Schwimmbecken im Einsatz, um die schwer zu entdeckenden Glasscherben im grünlichen Wasser aufzuspüren.

Feuer im alten Freibad in Neustadt

Sonntagabend, 16. Juli, in Neustadt am Rübenberge (Region Hannover). Die Feuerwehr rückte aus, um einen Brand im alten Freibad zu löschen. Seit Jahren ist das Bad schon außer Betrieb.

Nun brannten jedoch die Umkleiden und ein Kiosk im Hauptgebäude. Die Feuerwehr konnte mit 150 Einsatzkräften eine weitere Ausbreitung des Feuers insbesondere auf die nahen Bäume verhindern, wie der NDR berichtete.

Randale und Hakenkreuz im Schwimmbad

Noch ein anderes Bad in Niedersachsen: Man weiß nicht genau, wann die Täter in das Freibad im niedersächsischen Stolzenau im Landkreis Nienburg eingedrungen waren. Die Polizei schätzt irgendwann zwischen dem 7. Juli, 12 Uhr mittags und dem frühen Morgen des 13. Juli, 6:15 Uhr.

Der Zeitpunkt ist deswegen so ungenau angegeben, weil das Schwimmbad seit zwei Jahren geschlossen ist. Die Polizei geht von mehreren Tausend Euro Schaden aus. Eine Polizeisprecherin schilderte das Ausmaß der Randale. Demnach hatten die bisher unbekannten Täter „unter anderem zahlreiche Fliesen des Wasserbeckens“ beschädigt, eine von drei Uhren am Wasserbecken zerschlagen und das Eingangshäuschen verwüstet. „Zudem wurde auch ein Hakenkreuz auf den Boden gemalt“, erklärte die Sprecherin.

In einer Nachtragsmeldung ergänzte die Polizei, dass das verfassungsfeindliche Symbol auf dem Pflastersteinboden in der Nähe eines Wasserbeckens entdeckt worden sei, nicht jedoch auf dem Boden des Wasserbeckens, wie einige Medien berichtet hätten. Die Erklärung ist einfach: „Die Becken sind weiterhin mit Wasser befüllt“, so Polizeisprecherin Andrea Kempin.

Ob die Täter damit ihre Duftmarke für die Polizei hinterlassen wollten oder versucht haben, durch die Verwendung des rechtsextremen Symbols die Polizei auf eine falsche Fährte zu locken, alles ist möglich. Jedenfalls ermittelt aufgrund dessen der Staatsschutz. Nun hofft man auf Beobachtungen von Anwohnern. Die Polizei bittet um Mithilfe.



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