Protest gegen AfD-Parteitag: „Riesiger Antifa Block“ zog durch Offenburg

Während die AfD ihren Landesparteitag in Offenburg abhielt, demonstrierten Hunderte in der Stadt. Dabei kam es zu einem Handgemenge zwischen Polizei und Demonstranten. Es gibt Verletzte auf beiden Seiten.
Polizisten setzen in Offenburg Schlagstöcke gegen Demonstranten ein.
Polizisten setzen in Offenburg Schlagstöcke gegen Demonstranten ein.Foto: Philipp von Ditfurth/dpa
Epoch Times5. März 2023

Ein Protest gegen den AfD-Landesparteitag im badischen Offenburg ist am Samstag in Krawalle ausgeartet. Dabei wurden der Polizei zufolge 53 Beamte und zwei Demonstranten verletzt. Die Teilnehmer der Demonstration hätten jegliche Angebote zur Zusammenarbeit abgelehnt, so die Beamten.

Aus der Menge von etwa 400 Demonstranten heraus waren den Angaben zufolge Farbbeutel gegen Gebäude und auf einen Polizisten geworfen worden. Zudem hätten sich die Teilnehmer der Anordnung widersetzt, ihren Marsch wegen Verstößen gegen die Auflagen zu stoppen. Dabei sei es zu „Handgreiflichkeiten“ gekommen.

„Riesiger Antifa Block“

Bei den Krawallen soll ein Mensch mit einem Feuerlöscher mehrere Polizisten angesprüht haben. Wie ein dpa-Reporter berichtete, setzten Beamte im Gegenzug Schlagstöcke gegen Demonstranten ein. Für mehr als 200 Personen gab es laut Polizei einen Platzverweis. Einige der Ausgeschlossenen hätten später ein Feuer gelegt.

Die AfD sieht hier „Hunderte von linken Chaoten“ am Werk. „Diese Eskalation zeigt: Die unentwegte öffentliche Hetze gegen die AfD scheint Radikale immer weiter zu enthemmen“, schrieb Martin Hess, stellvertretender innenpolitischer Sprecher der AfD im Bundestag auf Twitter.

Wie „LZO Media“ berichtet, war unter den Demonstranten ein „riesiger Antifa Block“. Viele hatten sich vermummt. Die Gruppe wurde von der Polizei genau beobachtet und gefilmt.

Polizei zog Bilanz

Die Polizei in Offenburg zog am Sonntag Bilanz: Einige der verletzten Polizisten trugen Prellungen und Schürfungen davon, weil sie geschlagen und getreten wurden. Andere erlitten Atemwegsreizungen, weil sie mit einem Feuerlöscher gezielt angesprüht wurden und weil Vermummungsmaterial, Kleidung und Pyrotechnik brannten.

17 Beamte waren nach dem Einsatz dienstunfähig. „Bislang wurden gegen mehrere Teilnehmer der Demonstration 20 Ermittlungsverfahren eingeleitet“, hieß es in einer Mitteilung. Die Vorwürfe lauten auf schweren Landfriedensbruch, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung. Es gebe eine Ermittlungsgruppe, die mögliche Straftäter identifiziere und die Verfahren bearbeite.

Polizisten kümmern sich am Rande einer Demonstration in Offenburg um einen verletzten Kollegen. Bei dem Protest gegen den Landesparteitag der AfD kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei.

Polizisten kümmern sich am Rande einer Demonstration in Offenburg um einen verletzten Kollegen. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Insgesamt fanden am Samstag zwei Demonstrationen gegen die AfD statt. Im Unterschied zur zweiten Demonstration sei die vorherige Protestveranstaltung mit etwa 1.200 Teilnehmern „friedlich“ verlaufen, teilte die Polizei mit.

Ein Protestteilnehmer berichtete ebenfalls auf Facebook, die Demonstration sei „absolut friedlich“ verlaufen. „Was hier zu sehen ist, hat mit der offiziellen Demo nichts zu tun. Leider sind hier Extreme unterwegs, die vieles in ein falsches Licht rücken.“

Resolution zum Ukraine-Krieg

An dem AfD-Landesparteitag nahmen mehrere Hundert Mitglieder teil. Der Parteitag nahm mehrere Resolutionen an, unter anderem zum Ukraine-Krieg. „Wir fordern die sofortige Einstellung aller Waffenlieferungen an die Kriegsparteien“, heißt es in der Resolution, die bei dem Treffen vorgestellt wurde.

Angestrebt werde ein „gerechter Frieden“, der die Sicherheitsinteressen der Ukraine und Russlands berücksichtige. Auf Bundesebene hatte AfD-Co-Fraktionschef Tino Chrupalla mit Blick auf deutsche Waffenlieferungen bereits gefordert, sich aus dem Krieg herauszuhalten. (dpa/afp/dl)



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