Drei Festnahmen bei Razzia in zwei Bundesländern wegen Betrugs bei Biersteuer

Die Biersteuer: Unversteuertes Bier zum Schein nach Deutschland transportiert, und in Realität auf dem Schwarzmarkt in Großbritannien oder Frankreich verkaufen. Eine europaweite Bande wurde ausgehoben.
Titelbild
Eine Serie Bierfässer.Foto: iStock
Epoch Times15. April 2019

Bei einer Razzia wegen mutmaßlicher Hinterziehung der Biersteuer sind in Nordrhein-Westfalen und Thüringen drei Beschuldigte festgenommen worden. Sie sollen Teil einer europaweit agierenden Gruppe sein, die in Frankreich insgesamt neuneinhalb Millionen Euro unterschlagen haben soll, wie das Zollfahndungsamt Hannover am Montag mitteilte. Die Ermittler werfen ihnen gewerbs- und bandenmäßige Steuerhinterziehung vor.

Insgesamt 14 Wohnungen, Geschäftsräume und Lager wurden am vergangenen Mittwoch durchsucht. Darunter befand sich auch eine Steuerkanzlei. Das Zollfahndungsamt Hannover ermittelt im Auftrag der Staatsanwaltschaft Paderborn seit Dezember 2017 gegen die Gruppe.

Die Festgenommenen sollen den französischen Fiskus zwischen Juli 2016 und November 2018 mit einem Steuertrick betrogen haben. Demnach soll unversteuertes Bier aus einem Lager in Frankreich unter Steueraussetzung nur zum Schein nach Deutschland transportiert worden sein. Das Bier wurde bei den zuständigen Hauptzollämtern in Bielefeld und Erfurt versteuert.

Zum angeblichen Weiterverkauf des versteuerten Biers über die Firmensitze in Deutschland kam es allerdings nicht. Stattdessen soll die Gruppe das Bier auf dem Schwarzmarkt in Großbritannien oder Frankreich verkauft haben. Dadurch wurde die Biersteuer des jeweiligen Landes umgangen. In Frankreich ist die Steuer viermal, in Großbritannien zehnmal so hoch wie in Deutschland.

Insgesamt sollen Steuern für 1065 Lastwagenlieferungen mit 23 Millionen Litern Bier vermieden worden sein. Bei den deutschen Firmensitzen wurde nur selten sogenanntes Vorzeigebier angeliefert. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten Bier mit zum Teil abgelaufenem Haltbarkeitsdatum. Es war ersten Ermittlungen zufolge nur gelagert, um einen ordnungsgemäßen Betriebsablauf vorzutäuschen. (afp)

 



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