China: Propaganda-Offensive der Kommunistischen Partei verärgert Russland

Titelbild
Auch dümmliche Propaganda in China dürfte kaum nennenswerte Schatten werfen. KP-Chef Xi Jinping bei seinem Antrittsbesuch bei Putin in Moskauer Kreml am 22. März 2013.Foto: SERGEI ILNITSKY/AFP/Getty Images
Von 5. August 2013

 

Eine aktuelle Propaganda-Offensive der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) hat sich in jeglicher Hinsicht als ungeschickt erwiesen. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua, ein Propaganda-Organ der Partei, veröffentlichte einen Artikel mit dem Titel „Wenn China ins Chaos sinkt, wird das noch tragischer sein als in der Sowjetunion“. Eigentlich wollte die Partei dadurch die Intellektuellen in China ins Visier nehmen, die sogenannte „negative Meldungen“ verbreiten. Offenbar hat diese Partei-Propaganda jedoch auch die Aufmerksamkeit russischer Medien erregt. Einige Chinesen glauben sogar, dass der Artikel bereits politische Konsequenz mit sich gebracht habe.

Die KPCh fürchtet sich offensichtlich davor, einen Zusammenbruch wie die Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) im Jahr 1991 zu erleben. Im dem Propaganda-Artikel wurden angeblich schreckliche Szenarien aus Russland nach dem Zusammenbruch der KPdSU beschrieben. Nach der Demokratisierung habe das Land 14 der 15 Unionstaaten verloren. Die ehemals starke Schwarzmeerflotte sei nur noch ein Haufen Schrott. Im Jahr 2001 habe Russland nur noch ein Zehntel des BIP erwirtschaftet, wie die Sowjetunion im Jahr 1991. Der Autor ist der Meinung, dass Russland von einem einstmals starken Land zu einer unwichtigen Figur auf der Weltbühne geworden sei. Mit diesen Beschreibungen warnte der Artikel China vor einer politischen Veränderung und schob die Schuld der großen Unzufriedenheit des Volkes auf die Intellektuellen, die „negative Meldungen“ verbreiten.

In dem Propaganda-Artikel steckt eine deutlich absurde Logik. Anstatt über die Behebung der vielen Fehler zu sprechen, die die KPCh begangen hat, wurden diejenigen für schuldig erklärt, die die Fehler sehen und aufzeigen. Neben dieser Absurdität sind die Beschreibungen über Russland auch fragwürdig. Die Aufmerksamkeit russischer Medien wurde bereits geweckt. In einem Artikel der chinesischen Webseite des russischen Rundfunk-Auslandsdienstes „Stimme Russlands“, wurde erklärt, dass die Daten des Xinhua-Artikels, unabhängig von deren Echtheit, veraltet seien. Im Jahr 2007 habe es eine Volksbefragung in Russland gegeben und etwa 67 Prozent seien der Meinung, dass Russland die Demokratie brauche. Stimme Russlands ist der Meinung, dass Xinhua durch diesen Artikel das chinesische Volk mit falschen Beschreibungen in Angst versetzen und die politischen Reformen in China behindern wolle.

Einige Chinesen glauben sogar, dass der Artikel von Xinhua bereits politische Konsequenzen mit sich gebracht habe. Nach Berichten der chinesischsprachigen Epoch Times, Dajiyuan, hat Russland am 4. August, also drei Tage nach der Veröffentlichung des Artikels, erklärt, Chinatowns in Russland abzuschaffen. Einige Chinesen halten diese Maßnahme für eine Reaktion der russischen Regierung auf den Propaganda-Artikel.

Es ist ungewiss, ob sich die Regierung in Russland wirklich von der Propaganda der KPCh beleidigt fühlt und deshalb Chinatowns abschaffen will. Dajiyuan veröffentlichte einen Kommentar aus dem chinesischen Internet, der zeigt, dass nicht jeder Russe wegen des Artikels verärgert ist. Ein Internetnutzer hat den Artikel einem Russen in seiner Schule gezeigt. Er antwortete, dass die Russen den Kommunismus nach China gebracht haben und so das chinesische Volk fast ruiniert haben. Ihm tue das leid.

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion