China: Taifun-Opfer fordern Hilfe – Polizei geht hart vor

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Freiwillige bringen Hilfsgüter nach Yuyao. Von der Regierung in China kam jede Hilfe zu spät.Foto: ChinaFotoPress via Getty Images
Epoch Times16. Oktober 2013

Weil sie kaum Katastrophenhilfe bekommen, gehen Chinas Taifun-Opfer nun auf die Straße: In der schwer betroffenen Stadt Yuyao in Zhejiang kam es nun zu blutigen Zusammenstößen mit der Polizei. 

Vor mehr als einer Woche setzte Taifun Fitow die Stadt unter Wasser: Trotzdem haben die Menschen in Yuyao, Provinz Zhejiang, bisher kaum Hilfe erhalten. Es fehlt am Allernötigsten – auch an Trinkwasser und Nahrungsmitteln. Die Stromversorgung ist ausgefallen.

Weil die erwartete Katastrophenhilfe der Regierung ausblieb, fingen die Einwohner der Stadt nun an, zu protestieren. Seit Tagen machen sie ihrem Ärger Luft. Die lokalen Behörden schickten daraufhin eine 2.000 Mann starke Polizeieinheit los, um die Unruhen einzudämmen. Was die Menschen nur noch wütender macht: Der Polizeitrupp besteht aus wesentlich mehr Personal, als der Hilfstrupp. Die Demonstranten kletterten auf Polizeiautos, schlugen Busfenster ein und rissen den Slogan „Dem Volk zu Diensten“ von der Fassade eines Regierungsgebäudes. 

„Es sind Zehntausende Menschen hier, und es werden ständig mehr“, sagte ein Einwohner von Yuyao der EPOCH TIMES am 13. Oktober. „Die Überflutungen sind furchtbar, aber die Regierung hat nicht viel unternommen. Im Gegenteil, sie hat das Ausmaß der Katastrophe vor der Öffentlichkeit verheimlicht. Die Menschen fordern eine Erklärung“, so der Augenzeuge. 

Behörden loben ihr Hilfsprogramm

Drei Tage zuvor gab der Parteisekretär der Stadt, Mao Hongfang, ein Fernsehinterview, in dem er seine Flutopfer-Hilfe lobte: „Ohne anzugeben, muss ich sagen, dass wir sehr schnell auf diesen Taifun reagiert haben. Ich gebe mir 60 Punkte für meine humanitäre Arbeit“, so Mao im Fernsehen. 

Einheimische sind dagegen der Ansicht, eine Punktzahl nahe Null wäre zutreffender. „60 Punkte, Mao Hongfang, nimm dich zurück“, stand auf dem Plakat eines Protestierenden. Andere beklagen, sie hätten seit Tagen nichts zu essen und zu trinken. „Es gibt kaum Nahrungsmittel. Kommt eine kleine Hilfslieferung, stürzen sich alle wie wild darauf, denn es reicht nicht für jeden“, so eine Einwohnerin von Yuyao zu EPOCH TIMES. 

Bilder von Verletzten zirkulieren im Internet

Wasser und Stromversorgung sind ausgefallen. Bilder der Proteste und über das Einschreiten der Polizei zirkulieren im Internet. Ein Foto zeigte ein Mädchen, das sich ein Taschentuch auf eine blutende Wunde an der Stirn drückt. Das Blut läuft an ihrem Arm herunter. Ein junger Mann mit Brille hatte eine Kopfwunde, die ihm vermutlich ein Polizist zugefügt hat. Viele dieser Bilder wurden zensiert. Gleichzeitig wächst der Unmut darüber, dass die chinesischen Staatsmedien die Katastrophe totschweigen. Bei der Suche mit der chinesischen Suchmaschine Baidu könne man nichts mehr finden, sagen chinesische Internetnutzer. 



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