Geflüchteter chinesischer Professor in Indonesien von Abschiebung bedroht

Indonesische Regierung unter chinesischem Druck
Titelbild
Am 24. Januar kam Professor Jia Jia in Indonesien an. (Foto: Epoch Times)
Von 13. März 2007

Auf Bali wurde der 55-jährige chinesische Professor Jia Jia am 9. März im Verlauf einer Pressekonferenz von der indonesischen Polizei zunächst ohne Begründung festgenommen. Nach einem Verhör auf der Polizeistation wurde er ins Untersuchungsgefängnis gebracht, mit der Drohung, ihn nach China abzuschieben. Inzwischen wird dem Professor vorgeworfen, er habe gegen indonesisches Gesetz verstoßen, weil er als Tourist einreiste und als solcher Medien kontaktiert und eine Pressekonferenz veranstaltet habe.

Professor Jia Jia ist ein politischer Überzeugungstäter. Er machte bereits am 23. Oktober 2006 Schlagzeilen, als er in Taiwan aus einer offiziellen chinesischen Delegation flüchtete und damit seine Existenz aufs Spiel setzte. Er war bis dahin Generalsekretär des staatlichen Vereins der Elitewissenschaftler der Provinz Shanxi und hatte in Taiwan eine Namensliste von mehreren hundert Chinesen bei sich, die beabsichtigen, aus der KPC auszutreten. Seitdem setzte er sich in mehreren Ländern im asiatischen Raum öffentlich für einen Demokratisierungsprozess in China ein. Während seines Aufenthaltes in Thailand im November erhielt er vom Amt des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) einen vorläufigen Schutz als politischer Flüchtling.

Die Pressekonferenz auf der indonesischen Insel Bali am Vormittag des 9. März hatte Professor Jia Jia selbst organisiert. Als er seine Ideen über ein demokratisches China vor den Medienvertretern vortrug, erschien unvermutet indonesische Polizei und erklärte, er habe nicht das Recht, eine Pressekonferenz abzuhalten. Daraufhin wandelte er die Veranstaltung in ein Journalistengespräch um. Trotz der Einwände des ihn vertretenden Anwalts gegenüber der Polizei wurde der Professor abgeführt mit dem Hinweis, ihn gegebenenfalls nach China abzuschieben.
In der Polizeistation erklärte Professor Jia Jia in einem Telefongespräch mit einem Reporter der Zeitung Epoch Times, er befinde sich in einer äußerst gefährlichen Lage und bitte die UNO und die internationale Gesellschaft um Hilfe und um politischen Schutz. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Zeit bis zum Sturz der Kommunistischen Partei Chinas nicht mehr lang sei und appellierte an die internationale Gesellschaft, dem chinesischen Volk beim Aufbau der Demokratie zu helfen, um Frieden und Stabilität in der Welt zu verwirklichen.

„Sie stecken Dich in einem Sack und schicken Dich zurück nach China“

Professor Jia Jia: „Entsprechend den Methoden der KPCh wirst du völlig unter ihrer Kontrolle stehen, sobald du in ihrem Bereich landest. Sie werden Dir Psychopharmaka injizieren oder giftige Substanzen in dein Essen mischen. Dies sind typische Methoden, die die KP gegen ihr Volk einsetzt. Nach dem Essen kannst du schon nicht mehr aufstehen. Nach ein paar Tagen bist du schwer krank, aber eine medizinische Untersuchung bleibt ohne Ergebnis. Sie geben Dir dann eine Betäubungsspritze, stecken Dich in einen Sack und schicken Dich nach China zurück. So hat es die KP immer gemacht, sehr gefährlich.“ so beschrieb Professor Jia Jia die Gefahr, in der er sich im Moment befindet.

„Ich habe nie etwas Ungesetzliches in Indonesien getan. Wir haben die Pressekonferenz sofort in eine Gesprächrunde umgewandelt, es waren mehrere Journalisten anwesend,“, setzte Professor Jia fort, „in dem Gespräch habe ich fast nichts gesagt, die anderen Teilnehmer haben gesprochen. Wir haben den Anforderungen der Polizei Folge geleistet.“

Druck von Chinas Regime

Seit seiner Flucht in Taiwan im November 2006 war Professor Jia innerhalb von etwa 140 Tagen in Hongkong, Thailand und Malaysia. Er kam am 24. Januar 2007 nach Indonesien. In diesen Ländern klärte er in Pressekonferenzen, öffentlichen Informationsständen und vielen persönlichen Gesprächen mit Journalisten und öffentlichen Repräsentanten auf über das wahre China, über die gegenwärtige Bürger-Bewegung der KP-Austritte und rief seine chinesischen Landsleute immer wieder zum Parteiaustritt auf.
Jia Jias Auftreten im Ausland ist für Chinas KP-Führung höchst peinlich und unerwünscht. Chinesische Agenten folgten ihm bisher auf Schritt und Tritt. Laut Aussage eines malaysischen Beamten steht Jia auf der Schwarzen Liste von dessen Regierung. Zuverlässigen Informationen zufolge wird vom chinesischen Regime großer Druck auf die indonesische Regierung ausgeübt. Das dürfte auch der wahre Grund für seine Festnahme sein.

Wer sich mit Chinas KP einlässt, schadet dem Land

„Bei meinen Kontakten mit den Regierungen von Malaysia, Thailand und Indonesien habe ich gesehen, dass sie sich weiterhin Illusionen über die KPCh hingeben. Ihrer Meinung nach kann die KP Chinas noch für geraume Zeit bestehen. Sie setzen die KPCh mit China und den Aufbau einer Beziehung zur KPCh mit einer Beziehung zum chinesischen Volk gleich. Es ist eben dieser Irrtum über die KPCh, der die internationale Gesellschaft zu einer falschen Beurteilung Chinas und zu falscher Chinapolitik geführt hat. Unbewusst haben sie der KPCh geholfen, das chinesische Volk zu unterdrücken. Das schadet den Interessen des Landes und des Volkes,“ davon ist Professor Jia überzeugt, „seit 2005 hat die Austrittsbewegung in China gute Fortschritte gemacht und innerhalb der Partei eine starke Erschütterung ausgelöst. Sollte ich nach China abgeschoben werden, würde das bedeuten, dass für die Reform und die Austrittsbewegung doch keine Hoffung besteht. Mir zu helfen, bedeutet dem chinesischen Volk zu helfen, den mehr als hundert Millionen Anhängern dieser Partei zu helfen. Ich habe mein Land verlassen, weil ich ihre Stimme und ihren Wunsch an die Welt weitergeben möchte – Ein demokratisches China ohne kommunistische Partei. Warum sollen die Chinesen immer weiter unter der KPCh leiden …? „



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