Streit um Senkaku Inseln: China droht Japan mit Krieg

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Säbelrasseln im Streit um die Senkaku-Inseln: Japan will in Zukunft chinesische Drohnen abschießen. China droht mit Krieg, falls dies passiert.Foto: AFP/Getty Images
Von 4. November 2013

Der Territorialstreit zwischen Japan und China im Ostchinesischen Meer spitzt sich zu. Im Konflikt um die Senkaku Inseln hat Japan Befehl gegeben, fremde Drohnen in seinem Luftraum abzuschießen. China droht dagegen mit Krieg, falls Japan chinesische Drohnen abschießen sollte.

Die Senkaku Inseln gehören seit 1895 zu Japan. Es handelt sich dabei um fünf Inseln und drei Felsenriffe, rund 300 Kilometer vor der chinesischen Küste und 70 Kilometer westlich von Taiwan. Das Ödland ist unbewohnt.

Japanischer Abschuss-Befehl für eindringende Drohnen

Vergangene Woche gab Japans Premierminister Shinzo Abe dem Verteidigunsministerium den Befehl, alle fremden Drohnen abzuschießen, die der Aufforderung, den japanischen Luftraum zu verlassen, nicht nachkommen.

Der Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums Geng Yansheng antwortete darauf am Samstag. Chinas staatliches Sprachrohr Xinhua, zitierte ihn wie folgt: “Für China seien ernsthafte Provokationen ein Kriegsakt. China werde mit Entschlossenheit zurückschlagen.”

Wer die Region dominiert, könnte sich bald entscheiden. Experten schätzen den weiteren Verlauf des Konflikts unterschiedlich ein:

“Die Chinesische Diplomatie hat Japan in eine doppelte Verlustsituation gebracht,” so Professorin June Teufel Dreyer von der Universität Miami. “Falls sie eine Drohne abschießen, ist es ein Kriegsakt. Falls sie die Drohnen und die Überwachungstechnik der Chinesen aber nicht vertreiben, wird China die Inseln übernehmen.”

Das typische Drohverhalten der Chinesen

Aus Dreyers Sicht ist dies eine typisch chinesische Strategie: Großen Druck ausüben, zurückziehen, auf einen Zwischenfall warten, der Kritik an Japan erlaubt und dann wieder in die Offensive gehen.

Der Artikel 9 der Japanischen Verfassung, der Krieg als Mittel zur Lösung internationaler Konflikte aussschließt, könnte Japans Handlungsfähigkeit lähmen, so Dreyer. “Die Chinesen werden die Inseln vermutlich Schritt für Schritt einnehmen.”

Eine andere Sicht vertritt Edward Luttwak, strategischer Experte und Autor des Buches “Chinas Aufstieg entgegen aller strategischen Logik”.

Klein beizugeben würde dem japanischen Wesen widersprechen, findet er. Japan werde seinen Abschussbefehl für chinesische Drohnen aufrechterhalten, falls China die japanische Entschlossenheit zu testen versuche: “Ich glaube nicht, das China die rote Linie überschreiten wird.”

Für ihn gibt es nur zwei Möglichkeiten: “Entweder haben die Chinesen völlig den Verstand verloren, oder sie benutzen die uralte chinesische Strategie ,Gewinnen durch schlaues Theaterspiel´.”

Chinas Staatsmedien sprechen vom Krieg

Am Montag schickte China vier Küstenwachschiffe in die umstrittenen Gewässer. Die staatliche chinesische Global Times schrieb dazu: “Lange Zeit war China nicht in Krieg involviert, doch zeichnet sich ein heraufziehender Krieg durch die radikalen Provokationen Japans ab.”

Falls es zu einem bewaffneten Konflikt käme, hätte dieser wahrscheinlich Auswirkungen im gesamten Asien-Pazifik-Raum. China steckt mit seinen meisten Nachbarn im Territorialstreit, von Indien bis zu Vietnam, Taiwan, den Philippinen und Malaysia. Ein Krieg würde China jedoch großen wirtschaftlichen Schaden bringen, so Luttwak. “Schon ein kleiner Abschußvorfall könnte eine Menge empfindlicher ökonomischer Konsequenzen haben.”

Dummheit war schon immer ein Thema der Weltgeschichte. “Aber das China wegen drei Felsen alles auf eine Karte setzt, wäre wirklich ein Rekord.”



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