China protestiert gegen die Teilnahme von Taiwans Präsident an der Trauerfeier vom Papst

Epoch Times9. April 2005

China drücke „starke Unzufriedenheit“ darüber aus, dass der Präsident von Taiwan an der Trauerfeier für Papst Johannes Paul II. teilnimmt. Diese Reise diene nicht der Trauer um den Papst, sondern „in Wirklichkeit der Verfolgung separatistischer Aktivitäten“. „Unter den gegenwärtigen Umständen schickt China keine Delegation“, so der Sprecher des chinesischen Aussenministeriums am Freitag in Peking. Taiwans Präsident nahm am Freitag neben den Regierenden der Welt an den Trauerfeierlichkeiten in Rom teil, während die kommunistische Regierungs-Etage der VR China durch Abwesenheit glänzte und dies inzwischen bereut haben mag.

Der Vatikan ist der einzige europäische Staat, der offizielle diplomatische Beziehungen zu Taiwan unterhält, dem ehemaligen Formosa, das die kommunistische Führung in Peking als abtrünnige Provinz betrachtet und behandelt. Während der Revolution der Kommunisten mussten sich die nationalen Truppen der Kuomingtang nach Taiwan zurückziehen und führten die 1912 gegründete Republik China auf der Insel weiter. Die Volksrepublik China droht Taiwan regelmässig mit Krieg, falls es sich offiziell für unabhängig erklären sollte.

Kürzlich zitierte die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua einen chinesischen Regierungssprecher: „Das Land (China) ist bereit die Beziehungen zum Vatikan zu verbessern unter der Voraussetzung, dass der Vatikan die „diplomatischen Beziehungen“ zu Taiwan abbricht und verspricht sich nicht in innere Angelegenheiten einzumischen, einschliesslich eines Eingreifens unter dem Vorwand, dies geschehe wegen religiöser Angelegenheiten.“ Letztere Aussage ist auf die Ernennung von katholischen Bischöfen in China zu beziehen, die von Peking nicht toleriert wird. In der VR China ist nur die „Patriotische Gesellschaft der Chinesischen Katholischen Kirche“ offiziell erlaubt, deren oberste Instanz ein Gremium von Mitgliedern der atheistischen Kommunistischen Partei ist.

In der Volksrepublik China leben schätzungsweise zwölf Millionen Katholiken, die loyal zum Papst stehen. Sie sind immer wieder Ziel staatlicher Verfolgung und leben häufig im Untergrund. Romtreue Bischöfe, Priester und Laien werden regelmäßig schikaniert, verhaftet, eingesperrt, gefoltert und deren Kirchen zerstört. Nach Aussage des römisch-katholischen Bischofs von Hongkong, Joseph Zen, ist im Februar 2003 die Verfolgung der katholischen Kirche auf dem chinesischen Festland drastisch verschärft worden. Erst Anfang April wurde ein Geistlicher der römisch-katholischen Untergrundkirche nach einem Gottesdienst in einer Privatwohnung auf dem Heimweg von staatlichen Sicherheitsbehörden verschleppt, teilte die in den USA ansässige „Kardinal-Kung-Stiftung“ mit. Wo sich der 75-Jährige derzeit befinde, sei nicht bekannt. GET



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